Israel hält Hunderte UNRWA-Mitarbeiter für Hamas-Mitglieder

Israels Regierung hat 108 Namen von Mitarbeitern des Hilfswerks der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) veröffentlicht, die gleichzeitig Mitglieder der Hamas sein sollen. Dies geht aus einem Schreiben des israelischen Außenministeriums an UNRWA-Generalkommissar Philippe Lazzarini hervor, über das die „Bild“ berichtet.

Die an Lazzarini übersandte Liste enthüllt die Namen, Pass- sowie Militärausweis-Nummern von 108 mutmaßlichen Hamas-Mitgliedern, die bei UNRWA im Gazastreifen angestellt sind. Dazu heißt es im Schreiben: „Dies ist ein kleiner Teil der umfassenderen Liste von Hunderten von Mitgliedern der Hamas und des PIJ – zwei als terroristisch eingestuften Organisationen in fast allen großen Geberländern der UNRWA und in Israel – die bei der UNRWA beschäftigt sind.“ Die vollständige Liste werde „aus Geheimhaltungsgründen noch nicht veröffentlicht“.

Das israelische Außenministerium fordert den UNRWA-Chef dazu auf, die Beschäftigung der Mitarbeiter „unverzüglich zu beenden“. Ihre Arbeit stelle „ein Sicherheitsrisiko für Israel dar“. Das israelische Außenministerium schreibt: „Das Eindringen der Hamas in die Reihen der UNRWA war ein wiederkehrendes Anliegen, das in den vergangenen Jahren von Israel Ihrer Aufmerksamkeit sowie der Ihrer Vorgänger und anderer hochrangiger UN-Vertreter zugetragen wurde. Das gesamte Ausmaß dieser beispiellosen Infiltration war jedoch unbekannt und wurde erst nach dem Terroranschlag auf Israel am 7. Oktober deutlich, an dem, wie Sie wissen, UNRWA-Mitarbeiter aktiv teilnahmen.“

UNRWA steht seit Jahren in der Kritik. So soll in UNRWA-Schulen etwa Hass auf Juden gelehrt worden sein, zudem wurden dem Vernehmen nach UNRWA-Gebäude von Terroristen missbraucht. Bereits zuvor hatte Israel mehrere UNRWA-Mitarbeiter als Terroristen identifiziert. Nach einem umstrittenen Prüfbericht hatten mehrere Geberländer, darunter Deutschland, die Zusammenarbeit mit UNRWA sowie dessen Finanzierung wieder aufgenommen.

Foto: Gazastreifen (Archiv) [dts]

 

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