NRW-Integrationsministerin Josefine Paul (Grüne) hat in der Debatte um Steuervorteile für Fachkräfte aus dem Ausland gezielt Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) kritisiert. „Ausschließlich den liberalen Allzeitklassiker der Steuererleichterung zu bemühen, um Anreize für zugewanderte Fachkräfte zu schaffen, wie es Bundesfinanzminister Christian Lindner gerade tut, greift zu kurz“, sagte sie der „Rheinischen Post“ (Freitagausgabe). „Es müssen viel mehr ganz praktische Fragen der Integration angegangen werden.“
Es sei „notwendig die bürokratischen Hürden abzubauen, sowohl bei der Visa-Erteilung als auch bei der Anerkennung ausländischer Abschlüsse“, sagte Paul. Dabei blickte sie sowohl auf neu zu gewinnende Fach- und Arbeitskräfte aus dem Ausland als auch auf die Menschen, die als Geflüchtete bereits in großer Zahl im Land leben.
„Ein wichtiger Baustein für die Integration geflüchteter Menschen und die schnelle Teilhabe am Arbeitsmarkt ist der Zugang zu Integrationskursen“, so Paul. „Doch hier lässt der Bundeshaushalt für 2025 drastische Kürzungen befürchten, die wieder mal bis in die Länder durchschlagen. Der Bund darf aber Länder und Kommunen mit der wichtigen Aufgabe der Integration nicht allein lassen.“
Foto: „Bild“-Schlagzeile „Zuwanderer sollen weniger Steuern zahlen“ (Archiv) [dts]