Deutsches Weininstitut will am Titel „Weinkönigin“ festhalten

In der Diskussion um eine Abschaffung der Bezeichnung „Weinkönigin“ hat das Deutsche Weininstitut (DWI) in Bodenheim (Rheinland-Pfalz) angekündigt, an dem von ihm verliehenen Titel der „Deutschen Weinkönigin“ festzuhalten.

„Das Wort Weinkönigin polarisiert sicher ein stückweit, ist aber doch weit verbreitet und gelernt“, sagte DWI-Sprecher Ernst Büscher der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Man habe derzeit die 75. Deutsche Weinkönigin. „Das ist eine lange Tradition, die wir gerne fortsetzen wollen.“ In der vergangenen Woche hatte die Pfälzer Winzerbranche angekündigt, künftig statt einer „Pfälzer Weinkönigin“ einen „Weinbotschafter“ oder eine „Weinbotschafterin“ zu küren.

„Wir finden den Begriff Botschafter nicht glücklich“, sagte DWI-Sprecher Büscher der NOZ. Es gebe in den verschiedenen deutschen Anbaugebieten bereits über 1.000 Gästeführer, die sich nach einer längeren Schulung „Kultur- und Weinbotschafter“ nennen dürften. „Wenn es nun noch eine Pfälzer Weinbotschafterin oder einen Weinbotschafter gibt, fällt die Abgrenzung schwer“, so Büscher.

Sollte die Pfalz im kommenden Jahr eine Weinbotschafterin ins Rennen um den Titel der Deutschen Weinkönigin schicken, würde sie im Falle ihres Sieges auch nicht „Deutsche Weinbotschafterin“, sondern „Deutsche Weinkönigin“ heißen, sagte Büscher weiter. Aufgrund einer Änderung der Richtlinien für die Wahl der Deutschen Weinkönigin könnten sich bereits seit 2023 grundsätzlich auch Männer bewerben. In einzelnen Anbaugebieten hätten sich auch schon Männer um das regionale Weinköniginnenamt beworben, seien bisher aber nicht gewählt worden. „Die Chance, dass sich einmal ein Mann für das Amt des Deutschen Weinkönigs bewerben wird, steigt natürlich mit jedem männlichen Kandidaten in den Anbaugebieten“, so DWI-Sprecher Büscher.

Foto: Weinstock (Archiv) [dts]

 

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