Trotz der aktuellen Probleme mit der Konzerntochter Postbank bekennt sich die Deutsche Bank zu dem Bonner Institut. „Die Postbank gehört zur Deutschen Bank“, sagte Deutsche-Bank-Vorstandschef Christian Sewing den Sendern RTL und ntv.
Deutschlands größtes Geldhaus hat wegen der Spätfolgen der Postbank-Übernahme vor mehr als zehn Jahren die Gewinnserie gerissen und musste im vergangenen Quartal einen Verlust ausweisen. Es gehe jetzt darum, die Privatkundenbank in Deutschland noch profitabler zu machen.
Trotz der Leitzinssenkung der EZB im Juni schließt Sewing weiterhin höhere Kreditzinsen nicht aus. „Aufgrund der Verschuldung der öffentlichen Hand, aufgrund der Nachfrage nach Investitionen in die grüne Technologie, in Verteidigung, in IT-Umstellung wird es viel, viel Nachfrage nach Krediten geben. Von daher ist es auch so, dass die Zinsen insgesamt auf Dauer etwas höher bleiben werden“, so Sewing.
Angesprochen auf die Risiken von Protektionismus, auch vor dem Hintergrund der Präsidentschaftswahl in den USA, sagte Sewing: „Wir sollten gar nicht so sehr auf Amerika gucken oder was andere machen. Wir haben hier genügend Aufgaben in Europa und in Deutschland, die wir beeinflussen können. Und wenn wir da ansetzen und da unsere Leidenschaft und unsere Aktion treiben, dann kann Deutschland und Europa sich auch weiter behaupten in einem insgesamt schwierigen Umfeld.“
Foto: Deutsche Bank (Archiv) [dts]