Weidel strebt Fraktion mit Orban und Le Pen im EU-Parlament an

Obwohl die AfD zwei Wochen nach der Europawahl noch immer keine Partner für eine gemeinsame Fraktion im Europaparlament gefunden hat, zeigt sich Parteichefin Alice Weidel optimistisch. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir dort eine vernünftige Fraktion zustande bekommen“, sagte Weidel den TV-Sendern RTL und ntv am Donnerstag. „Und falls nicht, bevor wir hier mit Obskuranten zusammengehen, werden wir dann doch sehr selbstbewusst auch alleine bleiben und über die nächsten Jahre dann sondieren, sollte eine vernünftige Fraktion nicht zustande kommen.“

Wenn die AfD fraktionslos bleibt, droht ihr der Verlust von Mitarbeitern sowie von Mitteln in Millionenhöhe. Weidel erklärte, sie hoffe auf eine Zusammenarbeit mit der ungarischen Fidesz-Partei von Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban sowie Marine Le Pens „Rassemblement National“. Dieses Bündnis eröffne der AfD „neue Perspektiven“. Beide Parteien werden von Politikwissenschaftlern als nationalistisch, rechtspopulistisch und rechtsextrem eingestuft. „Wir verhandeln natürlich nicht mit Extremisten“, sagte Weidel. Sie wisse nicht, wie die Fraktion heißen werde. Zuletzt war „Souveränisten“ als möglicher Name gehandelt worden.

Trotz dessen, dass der Rauswurf des AfD-Spitzenkandidaten Maximilian Krah aus der AfD-Delegation im Europaparlament nicht zu einer Wiederannäherung an die Fraktion „Identität und Demokratie“ führte, sieht Weidel Krah als Grund für die Lage ihrer Partei im Europaparlament. „Also ich habe ja auch selbst das Gespräch am Anfang des Jahres mit Frau Le Pen geführt und die hatte sich auch in diesem Gespräch sehr stark an dem Kandidaten Maximilian Krah gestoßen“, sagte sie. „Die Konsequenzen müssen wir nun tragen. Also wir sind immer noch im guten Austausch mit anderen Delegationen innerhalb der Fraktion und ich denke mal, dass da langfristig die Messe noch nicht gelesen ist und auch die mögliche neue Koalition zwischen Le Pen und Orban eine mögliche neue Fraktion zu gründen, eröffnet uns natürlich auch neue Perspektiven.“

Foto: Alice Weidel am 27.06.2024 [dts]

 

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