Manfred Weber (CSU), Präsident und Fraktionschef der Europäischen Volkspartei, stellt nach dem Sieg der EVP bei der Europawahl Bedingungen an den künftigen Kanzlerkandidaten der Union. „Der nächste Kanzler muss ein Kanzler sein, der Europa kennt, der Europa bespielen kann, der weltoffen und glaubwürdig ist“, sagte Weber dem „Spiegel“. „Das ist für die Zukunft Deutschlands fundamental.“
Auch ein Europapolitiker könne im Wahlkampf auf Bundesebene „sehr stark abschneiden“, so Weber. „Es ist wichtig, deutlich zu machen, dass wir Probleme in Europa lösen können und müssen. Leider werden in vielen Debatten Fragen national bemäntelt, die sich heute nur noch europaweit klären lassen.“
Das dürfte in den Unionsparteien als Plädoyer für die Kanzlerkandidatur des CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz aufgefasst werden, der von 1989 bis 1994 Europaabgeordneter war und sich auch danach regelmäßig für eine Stärkung und Weiterentwicklung der EU einsetzte. CSU-Chef Markus Söder gilt dagegen als weit weniger EU-freundlich.
Foto: Weber, Merz, von der Leyen (Archiv) [dts]