Klimaschutzaktivistin Luisa Neubauer sieht Fortschritte bei der Mobilisierung der Menschen für den Kampf gegen den Klimawandel. „Es bewegt sich überall etwas, Menschen und auch Politik bewegen sich, weil wir es geschafft haben, Klima von einer bestimmten Partei loszulösen und zu einer Frage hinzuführen, die uns alle betrifft und bei der alle mitreden müssen“, sagte die Fridays-for-Furure-Aktivistin dem „Mannheimer Morgen“ (Samstagausgabe).
Sie müsse niemandem mehr die Klimakrise erklären und könne nun stattdessen erklären, was der Krise entgegengestellt werden könne. „Statt Krisenkommunikation mache ich jetzt mehr Hoffnungskommunikation“, sagte Neubauer.
Der Ampelkoalition stellte sie jedoch ein schlechtes Zeugnis aus. „Wenn wir es daran messen, was gemacht werden müsste – dann Gute Nacht.“ Die Kompromisse der Grünen in Regierungsverantwortung findet Neubauer, die selbst Mitglied der Partei ist, „katastrophal“.
Mut macht ihr auch die Demokratiebewegung. In dem Augenblick, in dem man sage, etwas sei unmöglich, werde es auch unmöglich, sagte sie. „Im Dezember hätte niemand gedacht, dass eine riesige Demokratiebewegung entsteht, und im Januar war sie auf einmal da. Hätten wir im Dezember alle gesagt: Das wird nichts mehr und wir haben gegen die Faschisten verloren, dann hätte es auch die Bewegung nicht gegeben“, so Neubauer.
Foto: Luisa Neubauer (Archiv) [dts]