Im CDU-Sozialflügel bahnt sich ein Machtkampf um die künftige Führung der Parteivereinigung Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft an. Die Frauen in der CDA melden wenige Monate vor den Wahlen Anspruch an und fordern eine Doppelspitze.
„Wir brauchen eine Doppelspitze für die CDA: einen Vorsitzenden und eine Vorsitzende“, sagte die stellvertretende CDA-Bundesvorsitzende Dagmar König dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. „Das wäre richtig und zeitgemäß, so könnten wir unterschiedliche Erfahrungen und Lebenswirklichkeiten viel besser abbilden“, fügte König, die auch Vizechefin der AG Frauen in der CDA ist, hinzu.
Am 14. und 15. September wählt die CDA auf ihrer Bundestagung in Weimar eine neue Führung. Seit Monaten wird in der CDU spekuliert, dass der derzeitige Bundesvorsitzende, der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann, sein Amt aufgeben könnte. Als möglicher Nachfolger hat sich Europapolitiker Dennis Radtke, der die nordrhein-westfälische CDA führt, in Stellung gebracht. Da er den größten Landesverband hinter sich vereint, hätte Radtke gute Wahlchancen.
Doch CDA-Frauen um Dagmar König sehen das kritisch: Sie wollen auch eine Frau an der Spitze des CDU-Sozialflügels sehen. Doppelspitzen sind in der CDU nicht üblich und werden in weiten Teilen der Partei abgelehnt. Die CDA hatte noch nie eine Doppelspitze und bislang keine Frau als Bundesvorsitzende.
Foto: CDU-Logo (Archiv) [dts]