Im Prozess um die sogenannten „Panama Papers“, bei denen 11,5 Millionen Dokumente Vorwürfe der Steuerhinterziehung und Geldwäsche belegen sollten, sind ein Anwalt und seine 27 ehemaligen Mitarbeiter freigesprochen worden. Das teilte das Gericht in Panama-Stadt am Freitag (Ortszeit) mit. Die Richterin sah die Vorwürfe nicht ausreichend belegt und konnte in dem zügig geführten Verfahren die Beweismittelkette nicht nachvollziehen.
Die Staatsanwaltschaft hatte den Angeklagten vorgeworfen, durch die Gründung von über 200.000 Briefkastenfirmen Wohlhabenden ermöglicht zu haben, ihr Vermögen zu verschleiern. Für den Anwalt und seinen mittlerweile verstorbenen Geschäftspartner im Zentrum der Enthüllungen wollte die Staatsanwaltschaft zwölf Jahre Haft wegen Geldwäsche.
Die Enthüllungen um die „Panama Papers“ führten 2016 weltweit zu Ermittlungen von Behörden und Prozessen vor Gericht. Bis Februar 2021 konnten so allein in Deutschland 38,4 Millionen Euro an zusätzlichen Steuereinnahmen und weitere 19 Millionen durch die strafrechtliche Verfolgung erzielt werden.
Foto: Panama-City (Archiv) [dts]