Um das 1,5-Grad-Limit des Pariser Klimaabkommens mit einer Fifty-Fifty-Chance einzuhalten, bleibt der Menschheit noch ein Budget in Höhe von 200 Gigatonnen CO2. Mit einer aktuellen Verbrauchsgeschwindigkeit von rund 40 Gigatonnen pro Jahr wäre das Budget im Jahr 2029 aufgebraucht. Das zeigt eine internationale Studie von über 50 renommierten Klimaforschern, die am Mittwoch veröffentlicht wurde.
Zum Vergleich: Die Bundesregierung will laut Klimaschutzgesetz noch 7,7 Gigatonnen CO2 ausstoßen, obwohl Deutschland davon pro Kopf gerechnet höchstens 2,1 Gigatonnen zustehen würden. Der Expertenrat für Klimafragen hatte zuletzt berechnet, dass mit den aktuellen Maßnahmen der Bundesregierung Deutschland auch 2050 noch nicht null CO2-Emissionen erreichen würde, obwohl das selbst gesetzte Budget Deutschlands bereits 2040 erschöpft wäre. Bereits im März hatte der Sachverständigenrat für Umweltfragen gewarnt, dass das CO2-Budget Deutschlands für 1,5 Grad nach dem Pariser Klimaabkommen durch einen zu hohen Ausstoß in den vergangen Jahren wohl bereits aufgebraucht wurde.
Das Forscherteam um den britischen Klimaforscher Piers Forster ermittelte zudem, dass die Menschheit im vergangenen Jahrzehnt die Erde so schnell erhitzt wie nie zuvor. Allein im vergangenen Jahrzehnt betrug der Temperaturanstieg 0,26 Grad Celsius, sodass die menschengemachte Erderhitzung insgesamt im zehnjährigen Mittel bei 1,19 Grad Celsius liegt. Noch im vorherigen Zeitraum 2019-2022 lag sie bei 1,14 Grad Celsius.
Der Grund für die besonders schnelle Erhitzung liegt in dem hohen Ausstoß von Treibhausgasen im vergangenen Jahrzehnt. Ein Höchststand bei den Emissionen wurde 2019 erreicht, als die verschiedenen ausgestoßenen Treibhausgase der Wirkung von 54,7 Gigatonnen CO2 entsprachen. Der Ausstoß von CO2 erreichte 2023 mit 40,9 Gigatonnen ein neues Extrem.
Foto: Auspuff (Archiv) [dts]