Zu Beginn der Fußball-Europameisterschaft ruft der Drogen- und Suchtbeauftragte der Bundesregierung, Burkhard Blienert, die Fans dazu auf, während der Spiele alkoholfreies Bier zu trinken. „Man kann im Stadion durchaus Gewohntes auch als alkoholfreie Version genießen, wo oft auch Kinder und Jugendliche sind und sich ein Spiel anschauen“, sagte Blienert der „Rheinischen Post“ (Samstagsausgabe).
Zugleich forderte Blienert ein Ende der Werbung für Alkohol im Fußball. „Es muss Schluss sein mit dem Bierwerbespot bei der Fußballübertragung oder dem Logo auf der Sponsorenwand.“ Die große Mehrheit der Bevölkerung wolle beim Fußball keine Alkoholwerbung. „Das darf auch die Politik nicht länger ignorieren und muss den Wunsch der Menschen anerkennen in gesetzlichen Regelungen.“ Es müsse zudem offener über den Zusammenhang von Sport und Sucht geredet werden, „dann verstehen auch viele, wie Werbung für Alkohol auf Banden oder im Fernsehen wirken kann“.
Blienert sagte weiter: „Wir haben ein riesiges Alkoholproblem.“ Für besonders bedenklich halte er, dass Jugendlichen ab 14 Jahren der Konsum als begleitetes Trinken mit den Eltern erlaubt sei. „Diese Regelung ist einmalig in Westeuropa.“ Auch darin spiegele sich der sorglose Umgang mit Alkohol wider. „Ich fordere deshalb, dass das begleitete Trinken endlich abgeschafft wird“, so Blienert.
Foto: Biertrinker (Archiv) [dts]