CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann kritisiert das gerade zur EM deutlich sichtbar gewordene Bahn-Chaos als Management-Fehler. „Es steht eigentlich symptomatisch für die Situation gerade in Deutschland“, sagte Linnemann dem Nachrichtensender „Welt“.
„Die Deutsche Bahn steht eigentlich für `Made in Germany`. Eigentlich. Und das ist kein `Made in Germany` mehr. Und da ist der Vorstand gefragt, der Aufsichtsrat.“ Die Bahn könne man nicht so führen wie ein „staatlicher Lenker“, so Linnemann, „sondern da muss man das lenken wie ein Unternehmen“. Und da müsse man auch in den Wettbewerb gehen. „Und es gibt für mich zu wenig Wettbewerb, gerade beim Fernverkehr. Wenn es mehr Wettbewerb gäbe, wäre die Deutsche Bahn pünktlicher“, so der CDU-Politiker. „Das ist eine kecke These. Aber ich bin der festen Überzeugung, dass das stimmt. Und deswegen braucht es hier dringend Änderungen.“
Linnemann vergleicht die Bahn mit dem Fußball – in beiden Bereichen muss Erfolg erarbeitet werden: „Wir können nicht darauf hoffen, dass Deutschland Europameister wird, nur weil die Stimmung besser wird. Die müssen Europameister werden, weil sie einfach gut sind und klasse Team. Aber hier müssen die Probleme gelöst werden.“
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