Auf die winterliche Konjunkturflaute haben die deutschen Industriefirmen mit deutlich mehr Kurzarbeit reagiert. In den kommenden Monaten dürfte sie zwar erhöht bleiben, sich aber nicht weiter verschärfen. Das geht aus den am Mittwoch veröffentlichten Quartalsumfragen des Ifo-Instituts hervor. So antworteten im zweiten Vierteljahr 18,8 Prozent der Industriefirmen, sie planten Kurzarbeit in den kommenden drei Monaten.
Im ersten Vierteljahr 2024 waren es noch 19,6 Prozent, im vierten Quartal 2023 waren es 19,1 und im Quartal davor 13,8. Die tatsächliche Zahl liegt allerdings immer einige Punkte darunter, derzeit fahren der Ifo-Umfrage zufolge 12,5 Prozent der Industriefirmen Kurzarbeit.
Unternehmen in der Metallerzeugung und -bearbeitung (42,9 Prozent nach 44,6) planen am häufigsten mit diesem Instrument, gefolgt von den Herstellern von Metallerzeugnissen (30,8 nach 27,2 Prozent). Bei den elektrischen Ausrüstern sind es 28,3 nach 34,6 Prozent, im Maschinenbau 23,7 nach 21,2 Prozent. In der Autobranche sank die Planzahl von 17,3 auf 16,1 Prozent der Firmen. Die kleine Branche der Möbelhersteller liegt bei 46,7 nach 52,9 Prozent.
Laut Bundesagentur für Arbeit hat die konjunkturell bedingte Kurzarbeit im Winterhalbjahr kräftig zugelegt um 44 Prozent. Das ist ein Anstieg von 152.000 Menschen im September 2023 auf 219.000 im März 2024. Mehr als 80 Prozent der Kurzarbeitenden arbeiten in der Industrie. Im langjährigen Vergleich liegt sie damit auf erhöhtem Niveau, ist allerdings von den Rekordständen während Corona weit entfernt.
Foto: Stahlproduktion (Archiv) [dts]