Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat einer Erhöhung des Renteneintrittsalters erneut eine klare Absage erteilt.
Entsprechende Forderungen ärgerten ihn, sagte Scholz in einer Video-Ansprach zum Tag der Arbeit am 1. Mai. Das Gleiche gilt nach seinen Worten dafür, wenn vom „Freizeitpark Deutschland“ die Rede sei. Denn noch nie hätten Deutschlands Arbeitnehmer so viele Stunden gearbeitet wie im vorigen Jahr.
„Für mich ist es eine Frage des Anstands, denen, die schon lange gearbeitet haben, nicht den verdienten Ruhestand streitig zu machen“, sagte Scholz. Über 46 Millionen Frauen und Männer in Deutschland seien derzeit erwerbstätig – mehr als je zuvor. Dazu kämen über 20 Millionen Rentner, die viele Jahre hart gearbeitet haben. „Sie alle, ihre Leistung und ihr Fleiß verdienen Respekt“, so der Kanzler.
Als „wichtige Botschaft“ zum 1. Mai bezeichnete Scholz die Erkenntnis, dass die Arbeit in den kommenden Jahren nicht ausgehen werde. „Im Gegenteil, wir brauchen mehr Arbeitskräfte.“ Deshalb wolle die Bundesregierung, dass Ukraine-Flüchtlinge „schneller in Arbeit kommen“. Arbeit sei „viel mehr als Geldverdienen“, es gehe unter anderem auch ums „Dazugehören“, um Anerkennung und Wertschätzung, sagte der Kanzler.
Zuletzt hatte es angesichts des Fachkräftemangels wieder verstärkt Rufe nach einem höheren Renteneintrittsalter gegeben. Manche Experten halten eine längere Lebensarbeitszeit schon allein aufgrund der steigenden Lebenserwartung für unausweichlich.
Foto: Olaf Scholz am 29.04.2024 [dts]