Deutsche Politiker fordern mehr Kinderschutz in Handyspielen. „Diese Spiele stehlen unseren Kindern ihre Kindheit, wenn man nicht ausreichend Grenzen setzt“, sagte die Linken-Digitalexpertin Anke Domscheit-Berg dem „Tagesspiegel“. Sie forderte mehr Prävention und Aufklärung: „Selbst als Erwachsener ist man manipulierbar von Apps. Es erfordert viel mehr breite Aufklärung für die, die Kinder haben oder mit Kindern zu tun haben, letztlich aber auch für die Kinder selbst.“
Die gesetzlichen Vorschriften seien ausreichend, findet unterdessen der digitalpolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Bundestag, Jens Zimmermann. Es müsse in erster Linie der Vollzug verbessert werden, sagte er dem „Tagesspiegel“. Die jüngsten Erfahrungen der Stiftung Warentest zeigten, dass die Gamesbranche nicht länger abwarten sollte, die Anforderungen der neuen Gesetzgebung umzusetzen.
Versäumnisse von anderer Seite sieht dafür CSU-Politiker Reinhard Brandl: „Es erschließt sich mir nicht, warum die zuständige Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz nicht härter durchgreift.“ Der Oppositionspolitiker forderte die Bundesregierung zum Handeln auf.
Für die Magazinausgabe vom 23. Mai haben Experten der Stiftung Warentest über Monate hinweg 16 App-Spiele getestet. Das Gesamturteil fiel beim Kinder- und Jugendschutz inakzeptabel aus. Die Tester monierten unter anderem Cybergrooming-Versuche, Abzocktechniken und Suchtgefahr.
Foto: Junge Leute mit Smartphones (Archiv) [dts]