Frauen-Union pocht auf mehr Sichtbarkeit in CDU

Vor dem am Montag beginnenden CDU-Parteitag mahnt die Frauen-Union mehr Unterstützung für ihre Positionen an. „Um die nächste Bundestagswahl zu gewinnen, muss die CDU mehr Wählerinnen von sich überzeugen“, sagte die Bundesvorsitzende Annette Widmann-Mauz dem „Tagesspiegel“ (Montagsausgabe).

„Das geht über mehr Sichtbarkeit von Frauen und ihren Themen.“ Dafür hat die Parteigliederung bei dem bevorstehenden Delegiertentreffen mehrere Anträge gestellt. „Wir wollen das Sexkaufverbot im Grundsatzprogramm verankern“, so Widmann-Mauz weiter: „Für erwerbstätige Frauen müssen sich mehr Arbeit und Leistung lohnen, deshalb fordern wir die Abschaffung der Steuerklasse V und die Beschränkung von Minijobs auf Schüler, Studenten und Rentner.“

Eine gemischte Bilanz zog die Vorsitzende der Frauen-Union zur verpflichtenden Förderung von Frauen seit dem vorangegangenen Parteitag in Hannover: „Wir sind mit der Quote auf dem Weg, aber noch lange nicht am Ziel.“ Positiv sei, dass sie auf den Listen für die Europawahl und die jüngsten Landtagswahlen „erfolgreich umgesetzt“ worden sei. Enttäuscht ist Widmann-Mauz darüber, dass die erweitere Führungsspitze bei den Wahlen an diesem Montag noch nicht weiblicher werden dürfte. „Es wäre schön gewesen, schon jetzt drei Stellvertreterinnen von Friedrich Merz zu wählen“, so Widmann-Mauz: „Beim nächsten Wahlparteitag gilt dann halbe/halbe mit einer weiblichen Vize mehr – dann haben wir Parität.“

Parteichef Merz bat die Frauen in der Partei im „Tagesspiegel“ um Geduld: „Allen in der CDU war immer klar, dass so etwas Zeit braucht. Das ist nicht über Nacht zu schaffen allein mit einem Parteitagsbeschluss.“ Weil die Christdemokraten bei Parlamentswahlen in Bund und Ländern traditionell überdurchschnittlich viele Direktmandate gewinnen und die nach Quote aufgestellten Landeslisten weniger zum Zug kommen, hat die Partei aus Merz` Sicht „eine Art Luxusproblem“. Dass vor Ort in den Wahlkreisen mehr Kandidatinnen aufgestellt werden, so der Vorsitzende weiter, „können wir aus dem Adenauerhaus heraus nur begrenzt steuern“. Aber er ermutige immer wieder Frauen, sich erneut aufstellen zu lassen oder neu zu kandidieren.

Foto: CDU-Logo (Archiv) [dts]

 

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