Erwerbstätigkeit zu Jahresbeginn leicht gestiegen

Im 1. Quartal 2024 waren rund 45,8 Millionen Personen in Deutschland erwerbstätig. Nach vorläufigen Berechnungen stieg die Erwerbstätigenzahl im Vergleich zum Vorquartal saisonbereinigt um 38.000 Personen (+0,1 Prozent) nach einem Zuwachs von 21.000 Personen (0,0 Prozent) im 4. Quartal 2023 und einem Rückgang von 10.000 Personen (0,0 Prozent) im 3. Quartal 2023, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag mit.

Damit hat sich die Erwerbstätigkeit zum Jahresbeginn 2024 leicht positiv entwickelt. Ohne Saisonbereinigung ging die Zahl der Erwerbstätigen gegenüber dem 4. Quartal 2023 um 404.000 Personen oder 0,9 Prozent zurück. Ein Rückgang der Erwerbstätigkeit ist im 1. Quartal eines Jahres saisonal üblich. Im Jahr 2024 war die Abnahme allerdings stärker als im Durchschnitt der Jahre 2022 und 2023 (-283.000 Personen; -0,6 Prozent).

Verglichen mit dem 1. Quartal 2023 stieg die Zahl der Erwerbstätigen im 1. Quartal 2024 um 129.000 Personen (+0,3 Prozent). Damit setzte sich der Beschäftigungsanstieg im Vorjahresvergleich zwar weiter fort, die Dynamik ließ jedoch deutlich nach (4. Quartal 2023: +212.000 Personen; +0,5 Prozent).

Im 1. Quartal 2024 trugen weit überwiegend die Dienstleistungsbereiche zum Anstieg der Erwerbstätigenzahl gegenüber dem Vorjahresquartal bei (+158.000 Personen; +0,5 Prozent). Der größte Zuwachs darunter fand im Bereich Öffentliche Dienstleister, Erziehung, Gesundheit mit +160.000 Personen (+1,3 Prozent) statt. Alle anderen Beschäftigungsentwicklungen innerhalb der Dienstleistungsbereiche blieben dagegen absolut gesehen gering: Die zweitgrößte absolute Zunahme im 1. Quartal 2024 betraf den Bereich Sonstige Dienstleistungen (unter anderem Verbände und Interessenvertretungen) mit +16.000 Personen (+0,5 Prozent), gefolgt von den Finanz- und Versicherungsdienstleistern mit +5.000 Personen (+0,5 Prozent) und Information und Kommunikation (+5.000 Personen; +0,3 Prozent). Im Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe gab es nur einen sehr geringen Zuwachs von 3.000 Personen. Bei den Unternehmensdienstleistern, zu denen auch die Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften gehört, sank die Zahl der Beschäftigten nach einem Nullwachstum im 4. Quartal 2023 erstmals seit dem 1. Quartal 2021, und zwar um 28.000 Personen (-0,4 Prozent).

Im Produzierenden Gewerbe (ohne Baugewerbe) ging die Erwerbstätigenzahl im 1. Quartal 2024 gegenüber dem Vorjahresquartal erstmals seit dem 4. Quartal 2021 wieder zurück (-16.000 Personen; -0,2 Prozent). Im Baugewerbe ist der seit dem 4. Quartal 2015 langanhaltende Aufwärtstrend nach einer Stagnation im Vorquartal zu Ende gegangen: Hier sank die Beschäftigung im 1. Quartal 2024 um 20.000 Personen (-0,8 Prozent). In der Land- und Forstwirtschaft, Fischerei stieg die Zahl der Erwerbstätigen um 7.000 Personen (+1,3 Prozent).

Zum Anstieg der Erwerbstätigkeit gegenüber dem Vorjahresquartal um 0,3 Prozent trug im 1. Quartal 2024 maßgeblich die positive Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung bei. Leichte Beschäftigungsverluste gab es bei der Zahl der Beschäftigten mit ausschließlich marginalen Tätigkeiten (geringfügig entlohnte und kurzfristig Beschäftigte sowie Personen in Arbeitsgelegenheiten). Insgesamt erhöhte sich die Zahl der Arbeitnehmer im 1. Quartal 2024 im Vergleich zum 1. Quartal 2023 um 168.000 (+0,4 Prozent) auf 41,9 Millionen Personen. Die Zahl der Selbstständigen einschließlich mithelfender Familienangehöriger ging dagegen weiter zurück. Ihre Zahl sank im Vorjahresvergleich um 39.000 Personen (-1,0 Prozent) auf 3,9 Millionen.

Die durchschnittlich geleisteten Arbeitsstunden je erwerbstätiger Person reduzierten sich nach ersten vorläufigen Berechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit im 1. Quartal 2024 im Vergleich zum Vorjahresquartal um 0,8 Prozent auf 344,5 Stunden. Das gesamtwirtschaftliche Arbeitsvolumen – also das Produkt aus der gestiegenen Erwerbstätigenzahl und den verringerten geleisteten Stunden je erwerbstätiger Person – nahm im gleichen Zeitraum um 0,6 Prozent auf 15,8 Milliarden Stunden ab.

Nach Angaben des europäischen Statistikamtes Eurostat vom 15. Mai 2024 stieg die nach europäisch harmonisierten Methoden berechnete Erwerbstätigkeit im 1. Quartal 2024 in den 27 Staaten der Europäischen Union (EU) mit +0,7 Prozent und im Euroraum mit +1,0 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal durchschnittlich stärker als in Deutschland (+0,3 Prozent), so Destatis.

Foto: Stahlproduktion (Archiv) [dts]

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