Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell kritisiert die Abhängigkeit der EU-Mitgliedsstaaten von importierten Rüstungsgütern. „Wir müssen mehr europäisch finanzieren“, sagte Borrell nach dem Treffen der Verteidigungsminister der Europäischen Union am Dienstag.
Seit Anfang des Krieges in der Ukraine seien zwei Drittel der Waffeneinkäufe außerhalb der EU getätigt worden. „Wir hängen zu sehr ab von anderen“, so Borrell. „Wir stützen uns zu sehr auf Zulieferer, die nicht bei uns angesiedelt sind. Wir müssen europäischer investieren.“ Um dies zu ermöglichen, müsse die Kooperation der EU-Staaten im Verteidigungssektor besser koordiniert werden. „Besser, gemeinsam und europäisch“, dies sei die Antwort auf die Beschaffungsfrage.
Bevor jedoch Investitionen getätigt werden können, müsse zunächst die Frage des Bedarfs geklärt werden. „Sind das zehn Milliarden oder hundert?“
Auch müsse die ukrainische Verteidigungsindustrie besser mit der Europas vernetzt und verwoben werden. Nicht zuletzt dadurch entstehe eine größere Autonomie der Ukraine.
Foto: Josep Borrell (Archiv) [dts]