Welthungerhilfe verlangt klares Bekenntnis zu Klima-Finanzzusage

Die Welthungerhilfe hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) dazu aufgerufen, sich in seiner Rede beim „Petersberger Klimadialog“ am Freitag klar zum deutschen Klima-Finanzversprechen zu bekennen. „Die Welthungerhilfe ist alarmiert wegen der aktuellen Haushaltsentwicklungen“, sagte ihr Vorstandsvorsitzender Mathias Mogge dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.

Laut Haushaltsplanung sollen 2025 die Budgets für Entwicklungs- und Klimafinanzierung gekürzt werden, so Mogge. Das gefährde die deutschen Klimazusagen. „Bundeskanzler Scholz muss sein Versprechen einhalten, 2025 sechs Milliarden Euro an Klimafinanzierung bereitzustellen“, forderte er.

Scholz soll am Freitagmorgen im Auswärtigen Amt auf der Berliner Vorbereitungsveranstaltung für die Weltklimakonferenz im November sprechen. Zum Auftakt hatte Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) gesagt, dass Deutschland seine Finanzversprechen halten werde. Derzeit plane die Bundesregierung 6,4 Milliarden Euro ein, im kommenden Jahr 6 Milliarden, versicherte sie. Allerdings soll laut Haushaltsaufstellung für das laufende Jahr das Entwicklungsbudget um rund zwei Milliarden Euro gekürzt werden, und für 2025 hat Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) weitere Einsparungen angekündigt. Teile der Entwicklungsgelder gehören zur deutschen Finanzierung von Klimaprojekten.

Die Welthungerhilfe rief die Teilnehmer des „Klimadialogs“ auf, die Beschlüsse der vorigen Weltklimakonferenz in Dubai für eine klimaneutrale Wirtschaft umzusetzen und ambitionierte neue Klimaziele aufzustellen. Nur so könne die Erderwärmung auf 1,5 Grad begrenzt werden, sagte ihr Klimaexperte Michael Kühn dem RND. Dazu gehöre ein Klimafinanzierungsziel, das aufgrund der zahlreichen Krisen um ein Vielfaches höher sein muss als die bisher zugesagten 100 Milliarden US-Dollar pro Jahr.

„Die Staaten müssen ihre Anstrengungen zur Anpassung an den Klimawandel erheblich ausbauen und den Fokus auf die am stärksten von Hunger und Klimawandel betroffenen Menschen legen“, sagte Kühn. Er verwies darauf, dass derzeit die schlimmste Trockenperiode seit mehr als 100 Jahren im südlichen Afrika herrsche und dort 24 Millionen Menschen von Hunger und Wasserknappheit betroffen sind. „Die Klimakrise verschärft den weltweiten Hunger“, warnte er.

Foto: Mathias Mogge (Archiv) [dts]

 

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