An Deutschlands Bahnhöfen hat die Kriminalität zuletzt zugenommen. Das geht aus der Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Frage der Bundestagsabgeordneten Sahra Wagenknecht (BSW) hervor, über die der „Spiegel“ berichtet.
Laut einer Bundespolizei-Statistik sind im vergangenen Jahr 267.889 Straftaten registriert worden – knapp 11.500 mehr als im Vorjahr. In 1.691 Fällen waren die Geschädigten entweder Beschäftigte der Bahn oder im Auftrag des Unternehmens auf den Bahnhöfen tätig. Mit gut 76.000 Fällen waren Betrug und Untreue laut Innenministerium die häufigste Deliktgruppe, gefolgt von Verstößen gegen das Aufenthaltsrecht in 57.701 Fällen. Darüber hinaus weist die Statistik der Bundespolizei für 2023 gut 40.000 Eigentumsdelikte und gut 25.000 Sachbeschädigungen aus.
Wagenknecht sagte dem „Spiegel“, sie finde die Zahlen erschreckend. „Offenbar begreifen manche Menschen Bahnhöfe als rechtsfreie Räume und Bahnbeschäftigte als legitime Opfer“, so die BSW-Chefin weiter. Im Schnitt gebe es rund fünf Straftaten pro Tag gegenüber dem Personal. Notwendig sei ein Sicherheitspakt zwischen der Bahn und der Innenministerin: Bahnhöfe, an denen sich Bürger fürchteten, dürfe es nicht geben.
Laut Regierung soll unter anderem die Videoüberwachung an mehr als 100 Bahnhöfen ausgebaut werden.
Foto: Bundespolizei im Bahnhof (Archiv) [dts]