Die Klima-Sonderbeauftragte im Auswärtigen Amt, Jennifer Morgan, kritisiert Pläne der Unionsparteien wie auch aus Teilen der FDP für eine Rückkehr zur Atomkraft in Deutschland. „Man muss sich nur die Fakten anschauen“, sagte sie vor dem am Donnerstag beginnenden Petersberger Klimadialog der „Rheinischen Post“ und dem „General-Anzeiger“.
„Zunächst sind wir wegen der Risiken und der hohen Kosten aus der Atomkraft ausgestiegen. Dann wird in puncto Energiesicherheit oft vergessen, dass wir das Uran aus Russland bezogen haben. Wir haben ferner gesehen, wie viele Schwierigkeiten Frankreich im Sommer vor zwei Jahren hatte, seine Reaktoren zu kühlen und in Betrieb zu halten.“
Deutschland habe noch sechs Jahre, um seine Emissionen wie geplant bis 2030 zu halbieren. Erneuerbare Energien seien schneller und kostengünstiger als neue Atomkraftwerke. Länder wie Chile, China, Indien und Brasilien setzten daher ebenfalls vor allem auf mehr Erneuerbare.
Der Petersberger Klimadialog findet am Donnerstag und Freitag in Berlin mit Vertretern aus rund 40 Staaten statt. Er bereitet die nächste Weltklimakonferenz im November dieses Jahres im Öl-Land Aserbaidschan vor.
Foto: Jennifer Morgan (Archiv) [dts]