Der frühere EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker hat die Kritik des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zurückgewiesen, wonach es in der Ukraine-Hilfe weniger europäische Einigkeit gebe als bei Israel. „Das Wort der Europäischen Union und seiner Mitgliedstaaten gilt“, sagte Juncker „Ippen-Media“.
„Wir stehen auf Dauer solidarisch zur Ukraine – gleichzeitig weiß aber auch jeder, dass wir unsere Anstrengungen verstärken müssen, um der russischen Aggression Einhalt zu gebieten.“ Juncker warnt davor, dass der Ukraine-Krieg nach den jüngsten Ereignissen in den Hintergrund geraten könnte. „Angesichts der Zuspitzungen im Nahen Osten sollten wir nicht vergessen, was in der Ukraine vor sich geht“, sagte er. Juncker würdigte die Bemühungen westlicher Staaten. „Trotzdem müssen wir der Ukraine noch mehr helfen, als dies bisher der Fall war. Wir in Europa müssen unsere Solidarität steigern.“
Nach dem auch mit internationaler Hilfe weitgehend abgewehrten ersten direkten iranischen Angriff auf Israel hatte Selenskyj seine Verbündeten aufgefordert, gegenüber der Ukraine die gleiche „Einigkeit“ zu zeigen wie gegenüber Israel. „Mit der Verteidigung Israels hat die freie Welt bewiesen, dass eine solche Einigkeit nicht nur möglich, sondern auch hundertprozentig wirksam ist“, hatte Selenskyj auf Telegram erklärt.
Foto: Jean-Claude Juncker (Archiv) [dts]