Heubach beklagt Mangel an Dolmetschern für Gebärdensprache

Die erste gehörlose Bundestagsabgeordnete, Heike Heubach (SPD), beklagt einen Mangel an Dolmetschern für Gebärdensprache in Deutschland. „Es existieren viel zu wenige Dolmetschende für die circa 80.000 gehörlosen Menschen in Deutschland“, sagte Heubach dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“.

„Anfragen für die Begleitung stellt man am besten richtig früh, sonst sind die Dolmetschenden ausgebucht. Aber alles kann man ja nicht planen.“ Sie online einzusetzen, sei nicht immer möglich. „Das funktioniert auch gut. Dazu muss man aber über die Technik verfügen – und über eine stabile Internetverbindung. Auf dem Dorf oder von unterwegs kann das schwierig werden.“ Auch Künstliche Intelligenz sei nur eingeschränkt hilfreich. Gebärdensprach-Avatare etwa seien für sie „derzeit keine praktische Lösung als Unterstützung für persönliche Gespräche“, sagte Heubach. „Ich könnte den Avatar verstehen. Aber der Avatar versteht ja nicht, was ich gebärde. Insofern ist das erst einmal keine Option.“

Wichtig wäre daher, „das Gebärdensprachenstudium bekannter und attraktiver zu machen, auch durch mehr Aufmerksamkeit für das Thema selbst“, so Heubach. Im Bundestag sei sie gut versorgt. „Bis jetzt kann ich sagen: Für mich ist der Bundestag zu einhundert Prozent barrierefrei. Die Bundestagsverwaltung hat alles sehr gut organisiert und ermöglicht mir Teilhabe – Hut ab.“

Foto: Heike Heubach (Archiv) [dts]

 

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