Der Handelsexperte Carsten Kortum zweifelt an der Ankündigung der neuen Galeria-Kaufhof-Investoren, einen Großteil der Warenhäuser erhalten zu wollen.
„Da bin ich skeptisch“, sagte Kortum, Wirtschaftsprofessor an der Dualen Hochschule Heilbronn, dem „Spiegel“. „Die neuen Eigentümer versuchen, das bestehende Geschäftsmodell mit minimalem Finanzmitteleinsatz und kleinen Änderungen zu retten. Ob das Konsortium um Investor Richard Baker damit durchkommt, ist fraglich.“
Kortum ist dennoch überzeugt, dass das Prinzip Warenhaus grundsätzlich zu retten ist. Die Kunden wollten nicht nur digital einkaufen, das zeigten rückläufige Onlineumsätze. „Das Kaufhaus in zentraler Lage hat weiter Zukunft.“ Dazu müssten jüngere Zielgruppen mit innovativen Gastronomiekonzepten sowie mit klassischen Lebensmittel- und Drogeriemärkten gelockt werden. „In den Läden muss aber mehr Auswahl, Service und Erlebnis geboten werden als bisher“, sagte Kortum. „Eine Spiel-Erlebniswelt, in der Kinder alles ausprobieren dürfen, könnte für junge Familien interessant sein.“
Ein Konsortium aus der US-Investmentgesellschaft NRDC Equity Partners um den Unternehmer Richard Baker sowie der deutsche Unternehmer Bernd Beetz übernehmen die insolvente Kaufhauskette Galeria Karstadt Kaufhof.
Foto: Kaufhof (Archiv) [dts]