Habeck verteidigt Atomausstieg

Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) verteidigt den deutschen Atomausstieg vor einem. Alle an die Wand gemalten Schreckensszenarien seien nicht eingetreten, sagte der Grünen-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagausgaben).

„Wir sehen heute, dass die Stromversorgung weiter sicher ist, die Strompreise auch nach dem Atomausstieg gefallen sind und die CO2-Emissionen ebenfalls runtergehen.“ Am 15. April 2023 wurden die letzten drei Kernkraftwerke in Deutschland abgeschaltet.

Habeck kritisierte Forderungen nach einer Rückkehr zur Kernkraft. Atomenergie sei international nicht wettbewerbsfähig und Kosten aktueller Projekte explodierten. Die Endlagerfrage in Deutschland sei zudem weiter ungelöst. „Es wäre daher besser, nicht permanent zu hinterfragen, worauf sich das Land einmal geeinigt hat, sondern sich auf das Lösen aktueller Probleme zu fokussieren“, sagte der Vizekanzler.

„Wir brauchen Verlässlichkeit – auch für Investitionssicherheit. Daher heißt es jetzt, Kurs halten.“ Habeck rechtfertigte, dass Kohlekraftwerke wieder in Betrieb genommen wurden. „Sie können sich denken, dass ich nicht leichten Herzens Kohlekraftwerke länger in der Reserve gehalten habe – aber wir brauchten es als eine Absicherung“, sagte er. „Fakt ist, dass wir 2023 so wenig Kohle verstromt haben wie seit den 1960er-Jahren nicht mehr.“

Der Wirtschaftsminister verteidigte auch den Import von Atomstrom aus dem Ausland.“Wir haben im letzten Jahr zwei Prozent unseres Bruttostromverbrauchs mit Importen gedeckt. Über die Hälfte der Importe war erneuerbarer Strom aus Dänemark und Norwegen, der besonders günstig war“, sagte er den Funke-Zeitungen. „Nur rund ein Viertel war Atomstrom aus Frankreich.“

Foto: Robert Habeck am 11.04.2024 [dts]

 

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