Die Justizvollzugsanstalt Vechta hat die Haftbedingungen für die ehemalige RAF-Terroristin Daniela Klette gelockert. Unter anderem hat die Anstaltsleitung einem Bericht des „Spiegels“ zufolge die Isolation für die 65-jährige Frau aufgehoben.
Weil Klette zudem nicht mehr als suizidgefährdet gilt, wird ihre Zelle nicht mehr rund um die Uhr per Video überwacht. Sie darf nun auch einen Kugelschreiber haben. Der wurde ihr bislang verwehrt, weil sie sich damit nach Einschätzung der Anstaltsleitung hätte verletzen können. Klettes Rechtsanwalt Lukas Theune bestätigte die Hafterleichterungen. Klette habe Kontakt zu anderen inhaftierten Frauen. „In ihrem neuen Haftraum hat sie auch kein Lochblech mehr vor dem Fenster, das ihr das Tageslicht nahm“, so Theune.
Gegen Daniela Klette und die seit mehr als 30 Jahren gesuchten Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub ermittelt die Staatsanwaltschaft Verden wegen einer Serie von Raubüberfällen auf Supermärkte und Geldtransporter. Bei der Festnahme im Februar sollen die Ermittler in Klettes Berliner Wohnung 1,2 Kilogramm Gold und 189.000 Euro in Bargeldbündeln sowie Waffen entdeckt haben. Neben einer P7-Pistole von Heckler & Koch stammt laut „Spiegel“ eine weitere Handfeuerwaffe aus einem 1984 von der RAF verübten Überfall auf ein Waffengeschäft im pfälzischen Maxdorf. Es soll sich um eine Walther P5, Kaliber 9mm Para handeln. Die Waffe befand sich dem Bericht zufolge zusammen mit zwei befüllten Magazinen in einem Holzschrank mit doppeltem Boden. Die Bundesanwaltschaft erhofft sich durch Klettes Festnahme Hinweise auf noch ungeklärte Morde der dritten RAF-Generation.
Foto: Ort der Festnahme der früheren RAF-Terroristin Daniela Klette (Archiv) [dts]