Studenten, die bei der staatlichen KfW-Bank einen Studienkredit aufgenommen haben, leiden stark unter den höheren Zinsen. Das zeigt eine Antwort des Bundesbildungsministeriums auf eine Frage der Linken.
Das am höchsten verschuldete Dezil der Studierenden zahlte demnach im Februar durchschnittlich 224,87 Euro pro Darlehen, im Vorjahresmonat waren es noch 158,07 Euro, was einem Anstieg um 42 Prozent entspricht. Die durchschnittlichen Zinszahlungen wuchsen im selben Zeitraum ähnlich stark – von 60,70 auf 85,74 Euro pro Kredit.
Die Darlehen der KfW orientieren sich am Referenzzinssatz Euribor und werden zweimal im Jahr angepasst. Derzeit liegt ihr effektiver Jahreszins bei 9,01 Prozent. „Es ist einfach unglaublich, dass manche Studierende fast so viel Zinsen für einen KfW-Studienkredit wie für die Miete zahlen“, sagt Christian Görke von der Linken-Gruppe im Bundestag.
Er fordert, den Zins auszusetzen, wie es bereits in der Finanzkrise und während der Coronapandemie geschah. Anderenfalls drohe „eine massive Schuldenfalle bei unseren Fachkräften von morgen“. Die KfW betont, dass sie mit den Krediten kein Geld verdiene, und begründet die hohen Zinsen unter anderem mit erhöhten Ausfallrisiken, weil die Darlehen unabhängig von Einkommen und Vermögen beantragt werden können.
Foto: Junge Leute vor einer Universität (Archiv) [dts]