In Thüringen sind am Dienstag zwei mutmaßliche Mitglieder der terroristischen Vereinigung „Islamischer Staat“ (IS) festgenommen worden. Es handele sich um zwei afghanische Staatsangehörige, gegen die unter anderem der dringende Verdacht der Unterstützung einer terroristischen Vereinigung bestehe, teilte die Bundesanwaltschaft mit. Die Festnahmen erfolgten im Raum Gera.
Die Beschuldigten sollen seit spätestens 2023 Anhänger der Ideologie des IS gewesen sein. Einer der Männer schloss sich den Ermittlern zufolge im August 2023 von Deutschland aus dem regionalen Ableger „Islamischer Staat Provinz Khorasan“ (ISPK) als Mitglied an. Bereits zuvor hatte er unter Beteiligung des anderen Festgenommenen in Deutschland für den IS offenbar Spenden in Höhe von rund 2.000 Euro gesammelt und der Vereinigung über Mittelspersonen zukommen lassen. Die Gelder sollten in Nordsyrien inhaftierten IS-Mitgliedern zugutekommen.
Im Sommer 2023 soll der ISPK einen der Beschuldigten damit betraut haben, als Reaktion auf in Schweden und anderen skandinavischen Ländern stattfindende Koranverbrennungen einen Anschlag in Europa durchzuführen. Fortan hätten beide geplant, in Stockholm im Bereich des schwedischen Parlaments Polizisten und andere Personen mit Schusswaffen zu töten, so die Karlsruher Behörde.
Dazu sollen die beiden in enger Absprache mit ISPK-Funktionären „konkrete Vorbereitungen“ getroffen haben, hieß es. Insbesondere recherchierten sie demnach im Internet zu den örtlichen Verhältnissen rund um den möglichen Tatort und versuchten mehrfach, wenngleich erfolglos, sich Waffen zu beschaffen.
Foto: Festnahme mit Handschellen (Archiv) [dts]