CDU-Außenpolitiker Roderich Kiesewetter kritisiert die Haltung von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) in der Ukraine-Politik. Er sei „ein Dorn in der Argumentation der Unterstützer der Ukraine“, sagte er am Montag dem TV-Sender „Welt“.
Ihm gehe es um seinen Wahlkampf und das müsse man akzeptieren. „Und ich wünschte mir, wenn ein Ministerpräsident außenpolitische Fragen Berlin überlässt. Entscheidend ist, dass der deutsche Botschafter im Vatikan, Herr Kotsch, den Papst sehr hart für einen Botschafter kritisiert hat – auf dessen Seite stehe ich“, sagte Kiesewetter. Es sei „unchristlich, die Ukraine zu opfern“ und das entspreche auch nicht einer christdemokratischen Partei, „die Ukraine auf dem Präsentierteller in einen Scheinfrieden zu zwingen“.
„Verhandlungen helfen hier nicht weiter, weil sie Putin nutzen und nicht alle Kriege sind in Verhandlungen gelöst worden. Der Zweite Weltkrieg ist mit der Waffe entschieden worden und nicht am Verhandlungstisch – das sollte uns Deutsche gerade immer bewusst sein. Die Konzentrationslager sind mit Waffengewalt befreit worden und nicht am Verhandlungstisch.“
Sachsens Ministerpräsident hatte zuletzt gesagt, er teile den Aufruf zu Verhandlungen von Papst Franziskus.
Foto: Roderich Kiesewetter (Archiv) [dts]