Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) wirbt zum Start der ersten Stufe des deutschen Online-Registers zu Organspenden für die sogenannte Widerspruchslösung. „Das Online-Register zu Organspenden ist zwar durchaus sinnvoll, reicht aber für eine Verbesserung der Situation nicht aus“, sagte sie am Sonntag.
„Denn es ist kaum zu erwarten, dass damit ein substanzieller Fortschritt zur Beseitigung des Organmangels erreicht werden kann.“ Zudem erfolge der Start des Registers nun um zwei Jahre verspätet – und in vier Stufen bis Januar 2025. Es seien weitere Schritte nötig, um die Spendenbereitschaft zu erhöhen.
„Wichtig ist vor allem die Widerspruchslösung, die es in vielen anderen Ländern bereits gibt“, so Gerlach. Sie bedeute: „Wer zu Lebzeiten nicht ausdrücklich widerspricht und dies dokumentiert, gilt nach seinem Tod als potenzieller Organspender.“ Dies gäbe allen Bürgern Veranlassung, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen und eine Entscheidung zu treffen. „Auch eine Entlastung für die Angehörigen wäre damit verbunden“, sagte die CSU-Politikerin.
Foto: Organspendeausweis (Archiv) [dts]