Die Bundesanwaltschaft hat am Montag zwei mutmaßliche IS-Mitglieder im Raum Esslingen durch Beamte des Landeskriminalamts Baden-Württemberg festnehmen lassen. Das teilte der Generalbundesanwalt am Dienstagnachmittag mit. Die Beschuldigten wurden demnach am Montag dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt, der ihnen die Haftbefehle eröffnet und den Vollzug der Untersuchungshaft angeordnet hat.
Die beiden syrischen Staatsangehörigen seien „dringend verdächtig, sich mitgliedschaftlich an einer terroristischen Vereinigung im Ausland beteiligt zu haben“, so der Generalbundesanwalt. Einem der Beschuldigten wird zudem Diebstahl mit Waffen vorgeworfen.
Die Beschuldigten hätten sich spätestens Mitte 2014 in der syrischen Provinz Deir ez-Zor dem selbsternannten „Islamischen Staat“ (IS) angeschlossen, heißt es im Haftbefehl. Einer von ihnen habe gemeinsam mit anderen IS-Kämpfern bewaffnete Patrouillen durchgeführt und bei der Bevölkerung für die Ideologie der Organisation geworben. Zudem habe er zeitweise eine bewaffnete Einheit des IS befehligt, so der Vorwurf.
Unter seinem Kommando soll die Einheit im August oder September 2014 mindestens zwei Angehörige der Freien Syrischen Armee (FSA) festgenommen und sie gefesselt abtransportiert haben. Bei einer weiteren Festnahmeaktion soll er einen Gefangenen an die „IS-Religionspolizei“ (Hisba) übergeben haben. Dabei soll er ein fremdes Privatfahrzeug für sich vereinnahmt haben.
Für diese Einheit soll auch der zweite Beschuldigte tätig gewesen sein, heißt es im Haftbefehl. Er soll auch an der Festnahme der zwei FSA-Mitglieder im August oder September 2014 beteiligt gewesen sein und der Hisba angehören.
Foto: Generalbundesanwalt (Archiv) [dts]