Dax lässt geringfügig nach – Hoffnung auf frühe Zinssenkung

Zum Wochenausklang hat der Dax geringfügig nachgelassen. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 17.815 Punkten berechnet, ein Minus in Höhe von 0,2 Prozent im Vergleich zum Vortagesschluss. Der Dax verharrte am Freitag überwiegend im Minus und verzeichnete nur vorübergehende Ausreißer nach oben.

Nach den Worten von US-Notenbankchef Jerome Powell und EZB-Chefin Christine Lagarde in dieser Woche haben sich Anleger darauf festgelegt, dass beide Zentralbanken noch in der ersten Jahreshälfte die Leitzinsen senken werden, erklärte Konstantin Oldenburger, Marktanalyst bei CMC Markets. „Die Märkte nahmen die Aussagen der Notenbanker zum Anlass, die Zahl der erwarteten Zinssenkungen zu erhöhen. Vier Schritte um jeweils einen Viertelpunkt nach unten sollte die Fed gehen, auch wenn sie selbst in ihren Projektionen bislang nur von drei Senkungen spricht.“

Auch durch die heute veröffentlichten Arbeitsmarktdaten in den USA würden sich die Investoren bestätigt sehen, so der Marktanalyst. „Zwar wurden mit 275.000 wieder mehr Stellen im Februar geschaffen als erwartet, aber dafür wurde der Januar um ganze 140.000 Stellen nach unten revidiert. Das statistische Hin und Her lässt das ohnehin schon wenig vorhandene Vertrauen in diese Zahl noch weiter sinken.“ Es bleibe der Blick auf die anderen Kennzahlen, sagte Oldenburger. „Die Arbeitslosenquote ist leicht auf 3,9 Prozent gestiegen und auch die Stundenlöhne gingen stärker zurück als erwartet. Damit dürfte der Januar wie bereits im Vorjahr ein statistischer Ausreißer gewesen und der Höhepunkt für dieses Jahr erreicht worden sein.“

Die Börse könne mit einem robusten Arbeitsmarkt sehr gut leben, solange die Inflation in Richtung Zwei-Prozent-Ziel der Fed fällt, da diese Kombination die Tür für Zinssenkungen in diesem Jahr offen halte, erklärte der Analyst. „Und diese müssen auch kommen, da die Schuldenlast immer größer wird und sich die Wirtschaft nicht in einem Boom befindet, wie man es von den USA denken könnte.“

Bis kurz vor Handelsschluss bildeten die Rheinmetall-Aktien nach der Rally der vergangenen Tage das Schlusslicht der Dax-Liste. An der Spitze standen hingegen die Papiere von Symrise. Hintergrund ist eine Analysten-Einschätzung.

Unterdessen stieg der Gaspreis: Eine Megawattstunde (MWh) Gas zur Lieferung im März kostete 26 Euro und damit ein Prozent mehr als am Vortag. Das impliziert einen Verbraucherpreis von mindestens rund sieben bis neun Cent pro Kilowattstunde (kWh) inklusive Nebenkosten und Steuern, sollte das Preisniveau dauerhaft so bleiben.

Der Ölpreis sank hingegen: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Freitagnachmittag gegen 17 Uhr deutscher Zeit 82,39 US-Dollar, das waren 57 Cent oder 0,7 Prozent weniger als am Schluss des vorherigen Handelstags.

Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Freitagnachmittag etwas stärker. Ein Euro kostete 1,0949 US-Dollar (+0,02 Prozent), ein Dollar war dementsprechend für 0,9133 Euro zu haben.

Foto: Frankfurter Börse [dts]

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