VdK warnt vor „Entsolidarisierung“ in der Gesellschaft

Die Präsidentin des Sozialverbands VdK, Verena Bentele, warnt vor einer „Entsolidarisierung“ in der Gesellschaft. Anzeichen dafür sehe sie in den Debatten zum Bürgergeld und zur Rente, sagte Bentele der „Mediengruppe Bayern“ (Dienstagsausgaben). „Die andauernden Krisen fordern den Menschen und dem Sozialstaat, der Gemeinschaft, viel ab.“ Man habe aus den Reserven geschöpft, aber zu wenig unternommen, um diese wieder aufzufüllen.

„Wir als VdK sehen eine große Gefahr in einer zunehmenden Entsolidarisierung, wie sie gerade in der Debatte um das Bürgergeld aufflackert und auch auf andere Bereiche wie die Rente überspringt“, beklagte Bentele. Seit den 2000er-Jahren sei die Rentenanpassung durch Kürzungsfaktoren in der Rentenformel von der Lohnentwicklung abgekoppelt worden. Nullrunden hätten diese Abkopplung verstärkt.

Als Problem sieht die VdK-Chefin zudem, „dass Löhne nur verzögert auf Inflation reagieren und Renten zeitverzögert steigenden Löhnen folgen“. In Phasen hoher Inflation sei das ein „riesiges Problem“ für die Rentner mit kleinen Renten. „Sie müssen zu lange durchhalten, bis sie etwas mehr Rente im Geldbeutel haben.“ Deshalb fordere der VdK, „dass das Rentenniveau wieder auf 53 Prozent angehoben wird“. Das würde einer einmaligen und dauerhaften Rentenerhöhung von zehn Prozent entsprechen und die hohe Inflationsrate im vergangenen Jahr angemessen ausgleichen, so Bentele.

Foto: Passanten vor Infoständen zu Rente und Bürgergeld (Archiv) [dts]

 

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