Statistisches Bundesamt bestätigt BIP-Zahlen für viertes Quartal

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Deutschland ist im vierten Quartal 2023 gegenüber dem Vorquartal preis-, saison- und kalenderbereinigt um 0,3 Prozent gesunken. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag mitteilte, bestätigte sich damit das Ergebnis einer ersten Schätzung vom 30. Januar.

„Damit hat die deutsche Wirtschaft das Jahr 2023 im Minus beendet“, sagte Destatis-Präsidentin Ruth Brand. „Im Schlussquartal bremsten die rückläufigen Investitionen die Konjunktur, während der Konsum leicht zulegte.“ In den ersten drei Quartalen stagnierte das BIP noch weitestgehend, begleitet von anhaltendschwierigen weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Für das gesamte Jahr 2023 haben die neuesten Berechnungen den Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,3 Prozent zum Vorjahr (kalenderbereinigt -0,1 Prozent) bestätigt.

Nach dem starken Rückgang der privaten Konsumausgaben im Winterhalbjahr 2022/2023 erholten sich diese im Laufe des Jahres 2023 etwas. Gleichzeitig sank die Inflationsrate. Im vierten Quartal 2023 stiegen die privaten Konsumausgaben leicht um 0,2 Prozent (preis-, saison- und kalenderbereinigt) gegenüber dem Vorquartal. Positive Impulse gingen dabei von der gestiegenen Nachfrage nach Dienstleistungen aus. Auch die Konsumausgaben des Staates nahmen mit +0,3 Prozent leicht gegenüber dem Vorquartal zu.

Die Investitionen gingen im Vorquartalsvergleich dagegen deutlich zurück: So nahmen die Bauinvestitionen preis-, saison- und kalenderbereinigt um 1,7 Prozent ab, nachdem sie bereits in den beiden vorangegangenen Quartalen rückläufig waren. Die Investitionen in Ausrüstungen – also vor allem in Maschinen, Geräte und Fahrzeuge – gingen zum Jahresende mit -3,5 Prozent sogar noch deutlicher zurück.

Im vierten Quartal 2023 wurden preis-, saison- und kalenderbereinigt insgesamt 1,6 Prozent weniger Waren und Dienstleistungen exportiert als im dritten Quartal 2023. Die Importe sanken mit -1,7 Prozent noch etwas stärker. Eine verhaltene Auslandsnachfrage, anhaltende geopolitische Spannungen und hohe Energiepreise machten sich besonders im schwächeren Warenhandel bemerkbar.

Im vierten Quartal 2023 ging die preis-, saison- und kalenderbereinigte Bruttowertschöpfung um 0,4 Prozent im Vorquartalsvergleich zurück, nachdem sie in den beiden Quartalen zuvor stagniert hatte. Die stärksten Rückgänge waren im Baugewerbe (-2,6 Prozent) und im Verarbeitenden Gewerbe (-1,4 Prozent) zu verzeichnen. Während die Produktion von Kraftwagen und Kraftwagenteilen zunahm, hatten viele andere Branchen wie der Maschinenbau, die Herstellung von elektrischen Ausrüstungen sowie von Metallerzeugnissen und die chemische Industrie Einbußen zu verzeichnen.

Die Bruttowertschöpfung in der Energieversorgung konnte im Vorquartalsvergleich dagegen kräftig zulegen. Im zusammengefassten Wirtschaftsbereich Handel, Verkehr, Gastgewerbe sowie bei den sonstigen Dienstleistern kam es preis-, saison- und kalenderbereinigt zu einem Rückgang der Bruttowertschöpfung um jeweils 0,9 Prozent, nachdem die Wirtschaftsleistung in diesen Bereichen im zweiten und dritten Quartal 2023 noch Zuwächse verzeichnet hatte. Leichte Anstiege verzeichneten im 4. Quartal 2023 die Unternehmensdienstleister und der Bereich Öffentliche Dienstleister, Erziehung, Gesundheit.

Im Vorjahresvergleich war das BIP im vierten Quartal 2023 preisbereinigt 0,4 Prozent niedriger als im Vorjahresquartal, so das Bundesamt. Preis- und kalenderbereinigt war der Rückgang mit -0,2 Prozent niedriger, da ein Arbeitstag weniger zur Verfügung stand als ein Jahr zuvor.

Foto: Autoproduktion (Archiv) [dts]

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