80 Prozent der Internetnutzer in Deutschland haben in der Vergangenheit bereits privat Produkte über das Internet verkauft. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des IT-Branchenverbandes Bitkom, die am Montag veröffentlicht wurde.
20 Prozent verkaufen demnach häufig im Netz, 40 Prozent gelegentlich und 20 Prozent nur selten. Drei Viertel (76 Prozent) verkaufen über Webseiten oder Apps von Kleinanzeigen-Plattformen. Webseiten oder Apps von Online-Marktplätzen folgen mit 55 Prozent auf Platz zwei. 30 Prozent verkauften über Online-Ankäufer gebrauchter Artikel, 21 Prozent über Marktplätze in sozialen Netzwerken. Gruppen in Messenger-Apps nutzen zwölf Prozent.
Die meisten nutzen die Dienste laut Umfrage, um Kleidung, Schuhe und Accessoires für Erwachsene zu verkaufen (48 Prozent), gefolgt von Büchern (47 Prozent) und Möbeln beziehungsweise Einrichtungsgegenständen (36 Prozent). Es folgen Kinderspielzeug (30 Prozent) sowie Kleidung, Schuhe und Accessoires für Kinder (29 Prozent). Smartphones oder Handys verkaufen 29 Prozent der privaten Online-Verkäufer online, elektronische Haushaltsgeräte 28 Prozent. Haushaltsartikel wie Teller, Vasen oder Besteck hat genau ein Viertel (25 Prozent) online verkauft.
Jeweils 24 Prozent haben schon einmal Filme auf Bluray oder DVD, Spiele und Puzzle sowie Dekoartikel verkauft. Ein Fünftel (21 Prozent) hat schon einmal Unterhaltungselektronik, also zum Beispiel Fernseher oder Musik-Anlage, Musik auf CD oder Vinyl (21 Prozent) oder Computer (20 Prozent) online verkauft. Bei Hobby- und Bastelbedarf sind es 14 Prozent, Sportgeräte und -equipment haben 13 Prozent verkauft, Veranstaltungstickets, Heimwerkerbedarf und defekte Geräte jeweils zwölf Prozent. Kosmetikartikel, Parfüm, Pflegeprodukte hat ein Zehntel (zehn Prozent) der Online-Verkäufer im Netz zum Verkauf gestellt. Bei Software sind es neun Prozent, bei Hörbüchern sowie Pflanzen und Blumen jeweils sieben Prozent. Kunst und Antiquitäten verkauften sechs Prozent.
Mit Blick auf negative Erfahrungen gaben 38 Prozent an, bereits dreiste Anfragen von Käufern erhalten zu haben, die zum Beispiel den Preis extrem drücken wollten. Bei jeweils einem Viertel (25 Prozent) ist der Käufer nicht zum vereinbarten Abholungstermin gekommen oder hat dieser mit zu vielen Fragen genervt. 24 Prozent betrachteten die Einnahmen des Verkaufes als zu gering im Verhältnis zum Aufwand. Bei 15 Prozent wurde gar nicht oder weniger als vereinbart bezahlt. Acht Prozent wurden im Zuge eines eigenen Online-Verkaufes schon einmal belästigt oder beleidigt, jeder Zwanzigste (fünf Prozent) wurde Opfer von Datenmissbrauch, sodass private Daten ohne Zustimmung veröffentlicht wurden.
Für die Erhebung befragte Bitkom Research in den ersten beiden Kalenderwochen 2024 insgesamt 1.013 Internetnutzer in Deutschland ab 16 Jahren, darunter 810 Personen, die schon einmal selbst privat etwas online verkauft haben.
Foto: Pärchen am Computer [dts]