Der insolvente Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof setzt Manager vor die Tür und dünnt damit den Verwaltungsapparat aus. „Ja, wir trennen uns von einzelnen Führungskräften“, sagte Galeria-Chef Olivier van den Bossche dem „Spiegel“. „Wir mussten schauen, wie viele Leute wir noch in der Hauptverwaltung brauchen.“
Die Kaufhäuser sollten künftig regionaler arbeiten: „Das Angebot in Bad Homburg darf sich durchaus von dem in Aachen unterscheiden.“ Bisher seien Entscheidungen in der Zentrale in Essen gefällt worden. „Wenn der Leiter unserer Filiale am Münchener Marienplatz mit mehr als 100 Millionen Euro Umsatz eine Glühbirne austauschen wollte, musste er in der Zentrale einen Antrag stellen. Das haben wir abgestellt“, sagte van den Bossche. Die Geschäftsführer der Flagship-Stores könnten inzwischen auch selbst mit Herstellern der Handelsware verhandeln.
Seit Januar ist Galeria dem Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus unterstellt. Wie er dem „Spiegel“ sagte, hat Galeria die als überhöht kritisierten Mietzahlungen an den ebenfalls insolventen Mutterkonzern Signa eingestellt. Die Mieten für Warenhausgebäude, die Signa gehören, zahle das Unternehmen „aktuell nicht“, so Denkhaus. Er verhandele sie derzeit neu.
Denkhaus will Galeria gern „als Ganzes“ verkaufen. Bei der Suche nach einem neuen Investor geht es ihm allerdings nicht unbedingt um das gesamte Unternehmen mit Logistik, allen Angestellten und Lieferanten: „Insbesondere geht es mir um das Filialnetz“, sagte Denkhaus. Man müsse sehen, was sich potenzielle Investoren vorstellten.
Foto: Galeria (Archiv) [dts]