Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) hat Polizei, Universitäten und Museen um Mithilfe bei der Verfolgung von antisemitischen Straftaten gebeten. Wer etwa den Überfall der Hamas auf Israel billige, Geld für die Hamas anwerbe oder die Flagge Israels verbrenne, mache sich strafbar, sagte Buschmann dem TV-Sender „Welt“ am Mittwoch.
Dann komme es auf die Mithilfe der Polizei an. „Diese Straftaten, die dürfen nicht nur im Strafgesetzbuch stehen“, so Buschmann. „Wenn Polizisten, wenn Vollzugskräfte das sehen, dann muss auch die Identität dieser Leute festgestellt werden, die Beweismittel müssen sichergestellt werden, damit dann die Staatsanwaltschaften auch entsprechend Anklageschriften vorbereiten können.“
Bei antisemitischen Vorfällen an Institutionen wie Universitäten oder Museen ermutigte Buschmann die Inhaber des Hausrechts, von diesem sofort Gebrauch zu machen. „Wenn diese Leute sagen, `Bitte verlassen Sie die Räume` und die das nicht tun, dann begehen die Hausfriedensbruch. Mindestens dieser Tatbestand ist dann im Regelfall erfüllt.“
Eine Einschränkung der „akademischen Freiheit“ sieht der Justizminister in solchen Fällen nicht, denn um das Streiten mit Argumenten gehe es dabei offenkundig nicht. „Wer andere niederbrüllt, will sich nicht geistig auseinandersetzen“, so Buschmann. „Wer andere niederbrüllt, will andere zum Schweigen bringen.“
Foto: Marco Buschmann (Archiv) [dts]