In der Nato werden offenbar Pläne vorangetrieben, die Koordinierung der Waffenlieferungen für die Ukraine zu übernehmen. Das berichtet das „Handelsblatt“ unter Berufung auf Regierungsvertreter und Diplomaten.
Bisher koordinieren die USA die Militärhilfen. Sie haben das sogenannte Ramstein-Format ins Leben gerufen, zu dem sich Staaten, die die Ukraine militärisch unterstützen, regelmäßig auf der US-Luftwaffenbasis in Rheinland-Pfalz treffen. Doch nun wird offenbar nach einem alternativen Arrangement gesucht, nicht zuletzt aufgrund der Sorge vor der Rückkehr von Donald Trumps ins Weiße Haus.
Laut „Handelsblatt“ wurden die Pläne, das Ramstein-Format unter das Dach der Nato zu holen, von US-Sicherheitsberater Jake Sullivan und Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg ausgearbeitet und erst diese Woche im Nato-Kreis beraten.
Der Schritt wäre brisant: Die Nato hat seit dem russischen Angriff auf die Ukraine großen Wert daraufgelegt, dass es sich bei den Waffenlieferungen an die Ukraine um souveräne Entscheidungen der einzelnen Mitgliedstaaten handele – und diese kein Programm der Allianz seien.
Dem Vernehmen nach unterstützen gerade osteuropäische Staaten, aber auch Großbritannien und Frankreich das Konzept. Die Bundesregierung sei skeptisch. Zum einen, so heißt es, weil das Bündnis damit das Narrativ des Kremls bedienen würde, die Nato führe Krieg gegen Russland.
Außerdem könne man im Ramstein-Format Unterstützer-Staaten, die nicht Teil der Nato sind, besser einbinden.
Foto: Panzer auf Lkw (Archiv) [dts]