Es ist kaum zu glauben, aber in der Premier-League-Saison 2023/24 hat die Rückrunde bereits begonnen.
Luton und Chelsea haben am 30. Dezember beim 2:3 Auswärtssieg der Blues die zweite Saisonhälfte exakt um 12.30 Uhr eingeläutet. Ab diesem Zeitpunkt sind noch 19 Spieltage zu absolvieren, dann erst werden wir wissen, wer sich als neuer PL-Meister feiern darf und wer in der nächsten Saison in Europa gastieren kann, um den einen oder anderen internationalen Titel einzufahren.
Aber worauf sollten wir Premier-League-Fans in den kommenden Monaten genau achten? Hier geben wir ein Überblick über jene fünf wichtigen Fakten, die die Aufmerksamkeit der Supporters auf sich ziehen werden.
Bricht Erling Haaland weitere Torrekorde?
Kein Spieler hat seit dem Beginn der Premier League 1992/93 mehr Treffer in einer Saison
erzielt als der junge Norweger in der Saison 2022/23 mit seinen 36 Toren. Die bisherigen Spitzenleistungen stammen aus den Saisonen 1993/94 – Andy Cole – und 1994/95 – Alain Shearer, die es beide jeweils auf 34 Treffer gebracht haben. Erzielt Erling Haaland auch in dieser Spielzeit abermals so viele PL-Treffer wie in seiner ersten Saison, so wird er nach nur zwei Spielzeiten Ikonen der britischen Liga wie Eric Cantona (70), Luis Suarez (69) und David Beckham (62) in der ewigen Torschützenliste überholen.
Der Norweger ist auch in diese Saison mit einem Paukenschlag gestartet, als er in den ersten sechs Spielen bereits acht Treffer erzielen konnte, aber selbst das waren zwei weniger als im gleichen Zeitraum seiner Debütsaison. Im Moment duelliert er sich an der Spitze der Torschützenliste mit dem Liverpool-Star Mohamed Salah, wobei Haaland die besten Werte hat, wenn es um die gespielten Minuten für einen erzielten Treffer geht, denn er benötigt gegenwärtig nur 93 Minuten für einen Volltreffer. Besser ist kein anderer Stürmer in Englands Top-Liga.
Ein weiterer Rekord des Norwegers: Er ist jener Spieler, der am schnellsten seine ersten 50 Treffer in der Liga erzielen konnte. Dies schaffte er in seinen ersten 48 Spielen und er scheint bereit zu sein, seinen eigenen Saisonrekord abermals zu brechen.
Die Rückkehr eines Gefallenen
Als Ivan Toney im Mai für acht Monate von den Ligaverantwortlichen gesperrt wurde, fürchteten viele Brentford-Fans um ihr Team, denn ohne ihrem Starspieler schien der Verein einer schwierigen Zeit entgegen zu gehen.
Toney wird jedoch am 30. Januar sein langersehntes Comeback feiern, wenn die Bees beim Londoner Stadtrivalen Tottenham auswärts antreten müssen. Der Spieler wurde aus der Liga verbannt, da er gegen die strengen Glücksspielregeln der FA verstoßen hatte: Danach dürfen zwar Spieler im Vereinigten Königreich bei Lottoziehungen teilnehmen oder in einem Casino spielen, aber nicht auf ihren eigenen Sport wetten. Aus verschiedensten Medien war zu entnehmen, dass Toney mindestens 232 Mal auf Fußballspiele gewettet hat, mit ein Grund, weshalb er so lange gesperrt wurde.
Jener Moment, in dem Toney wieder auf dem Platz stehen wird, wird sowohl für den Spieler als auch für die Brentford-Fans ein emotionaler Moment sein, obwohl es Gerüchte gibt, dass Chelsea sich um den Spieler bemüht, und ein Wechsel bevorsteht, noch bevor er sein Comeback gegeben hat.
Wird es ein noch schöneres Tor als den Fallrückzieher von Alejandro Garnacho geben?
Als Diogo Dalot in den ersten Minuten im Spiel Everton gegen Man United einen
aussichtsreichen Ball aus dem Strafraum beförderte, konnte niemand ahnen, was als nächstes kommen würde.
Nur der 19-jährige Alejandro Garnacho wusste, was jetzt geschehen könnte. Der junge Argentinier drehte sich auf der Stelle um versenkte das runde Leder mit einem meisterhaften Fallrückzieher, ein Treffer, der Erinnerungen an einen gewissen Wayne Rooney hervorrief.
Der unvergessliche Moment brachte den Goodison-Park zum Schweigen, deren Fans zusätzlich heftig gegen den Abzug von 10 Punkten wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten protestierte. Es war wahrscheinlich der schönste Treffer, den wir diese Saison gesehen haben, obwohl einige der Weltklassespieler innerhalb der Liga immer für Überraschungen gut sind.
Bringt Timo Werner die Spurs zurück in die Top Vier?
Es mag zwar erst ein paar Monate her sein, aber das Herausfallen der Tottenham Hotspurs
aus den ersten Vier muss für die leidgeprüften Fans wie eine Ewigkeit vorkommen.
Der Abgang ihres wohl besten Spielers aller Zeiten, Harry Kane, im Sommer zum FC Bayern wurde anfänglich in der Meisterschaft spielerisch abgefangen und es sah nicht so schlimm aus, wie es zunächst befürchtet wurde, denn nach den ersten zehn Runden konnte man von der Tabellenspitze auf die anderen Vereine herabblicken. Doch eine Niederlagenserie infolge einer Verletzungsmisere warf das Team vollkommen aus der Bahn. Außerdem galt es noch zusätzlich den Ausfall des Fanlieblings James Maddison bis Jänner zu beklagen.
Trotz dieses sportlichen Abstiegs bleiben die Spurs-Fans hoffnungsvoll. Zum einen konnte der deutsche Teamspieler Timo Werner Anfang Jänner von Rasenball Leipzig fix verpflichtet werden, andererseits haucht der mutige Angriffsstil des neuen Trainers Ange Postecoglou einer stagnierenden Mannschaft neues Leben ein. Konstanz wird für Tottenham aber von entscheidender Bedeutung sein, wenn sie im Mai wieder zur europäischen Elite gehören wollen.
Schafft Luton das Wunder?
Ein düsterer Ligabeginn für die drei Aufsteiger der Liga (Luton, Burnley und Sheffield United) führte dazu, dass viele Kritiker die Chancen auf einen Verbleib in der höchsten Liga für diese Vereine als nicht gegeben angesehen haben, doch vor allem der Kampfgeist der „Hatters“ gibt dem Verein seitdem Hoffnung.
Die Männer von Rob Edwards haben aus den letzten drei Spielen mit Siegen gegen Newcastle und Sheffield United sechs wichtige Punkte im Abstiegskampf holen können und der Punkteabzug von Everton gibt nun Luton zusätzlich die Chance, um für eine der größten Überraschungen der Premier League-Geschichte zu sorgen, denn mit einem kostengünstigeren Kader hat noch keine Mannschaft in der Liga eine Saison überlebt
Es wird ohne Zweifel nicht einfach für Luton Town werden, aber mit dem bekannten kämpferischen Herz, das Edwards seiner Mannschaft einverleibt hat, ist alles möglich.