Führende US-Politiker haben am Samstag an die Erstürmung des Kapitols in Washington am 6. Januar 2021 erinnert. „Vor drei Jahren griff ein gewalttätiger Mob, angetrieben von Lügen, das US-Kapitol an“, schrieb Präsident Joe Biden auf Twitter.
„Unsere Demokratie wurde auf die Probe gestellt. Aber sie hielt, weil wir, das Volk, siegten. Es liegt an uns, zu beweisen, dass die amerikanische Demokratie trotz all ihrer Unzulänglichkeiten immer noch ein Leuchtturm für die Welt und ein Versprechen ist, das es zu halten gilt.“ Auch Vizepräsidentin Kamala Harris erinnerte an die Ereignisse: „Sie versuchten mit brutaler Gewalt und Angst, die Ergebnisse einer freien und fairen Wahl zunichtezumachen und die Stimmen von Millionen Amerikanern außer Kraft zu setzen“, so Harris auf Twitter.
„Am 6. Januar wurden wir daran erinnert, dass wir noch viel zu tun haben, um unsere Demokratie und unsere Grundfreiheiten zu schützen.“ Auch die Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, verurteilte die Ereignisse rund um die Amtsübergabe: „Vor drei Jahren stürmte ein gewalttätiger Mob das Kapitol, um die friedliche Machtübergabe zu stören“, so Pelosi. „Es war nicht nur ein Angriff auf den Kongress, sondern auf unsere Grundfreiheit.“ Am 6. Januar 2021 hatten Demonstranten das Kapitol gestürmt und versucht, die förmliche Bestätigung des Sieges von Joe Biden bei der Präsidentschaftswahl zu verhindern und damit dem Republikaner und amtierenden US-Präsidenten Donald Trump zur verfassungswidrigen Fortsetzung seiner Amtszeit zu verhelfen.
Zuvor hatte Trump zum sogenannten „Save America March“ aufgerufen und seine Anhänger aufgestachelt. Dabei hatte er wiederholt behauptet, dass die Wahl zu seinen Ungunsten manipuliert worden sei und seine Unterstützer aufgefordert, zum Kapitol zu ziehen. Wenig später stürmten gewaltbereite Demonstranten das Parlamentsgebäude und verschafften sich Zugang zum Sitzungssaal des Senats. Als unmittelbare Folge der Ereignisse kamen fünf Menschen ums Leben.
Zahlreiche Personen wurden verletzt, darunter 140 Polizisten. Die juristische Aufarbeitung der Ereignisse dauert an.
Foto: Kapitol am 06.01.2021 [dts]