Theurer mahnt zu Rückkehr an Verhandlungstisch im Bahn-Tarifstreit

Der Beauftragte der Bundesregierung für den Schienenverkehr, Michael Theurer, hat am ersten Tag des Bahnstreiks einen dringenden Appell an alle Beteiligten ausgesprochen. „Es müssen ganz dringend beide Seiten, Arbeitnehmer und Arbeitgeber, an den Verhandlungstisch zurückkehren“, sagte er dem Sender Phoenix.

Man müsse den Tarifkonflikt möglichst schnell beenden, damit er nicht auf dem Rücken der Fahrgäste ausgetragen werde. „Vor allem nicht dann, wenn zeitgleich auch noch Straßen blockiert werden. Das führt zum Erliegen des kompletten Lebens und das ist schlecht für die Menschen“, so Theurer. Streiks gehörten zwar zur Tarifautonomie, die permanenten Streiks würden aber zu einer großen Belastung für alle, die auf Bus und Bahn angewiesen seien.

Grundsätzlich müsse die Schieneninfrastruktur dringend saniert werden und die Deutsche Bahn wirtschaftlich sein, sagte der FDP-Politiker weiter. Zudem müsse der Personalmangel behoben und Jobs bei der Bahn wieder attraktiv werden. „Ich bin der Meinung, dass Mäßigung notwendig ist und auch die Bereitschaft, sich zu verändern“, so Theurer, der auch Parlamentarischer Staatssekretär im Verkehrsministerium ist.

Vorbild und internationaler Goldstandard sei die Schweizer Bahn: Hier werde seit 50 Jahren viermal so viel Geld ausgegeben wie in Deutschland. Das wirke sich auf die Pünktlichkeit aus. „Hier setzen wir als Bundesregierung mit der großen Bahnreform an, die Anfang des Jahres einen großen Schritt weiter gekommen ist.“ Es müssten nun noch weitere Milliarden für die Sanierung der Bahninfrastruktur bereitgestellt werden: „Das ist dringend nötig, um an die Schweiz heranzukommen“, sagte der Bahnbeauftragte.

Foto: GDL-Streik am 10.01.2024 [dts]

 

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