Mehrheit erwartet spürbare Veränderungen durch KI

Eine deutliche Mehrheit erwartet, dass Künstliche Intelligenz (KI) schon in wenigen Jahren die Gesellschaft spürbar verändert haben wird. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Umfrage des IT-Branchenverbands Bitkom hervor.

Etwas mehr als ein Viertel (28 Prozent) meint demnach, KI habe bereits zu spürbaren Veränderungen geführt, im Laufe dieses Jahres rechnen weitere acht Prozent damit. Ein Viertel (25 Prozent) geht davon aus, dass es in den nächsten zwei bis fünf Jahren zu solchen Veränderungen kommt, 17 Prozent rechnen damit in sechs bis zehn Jahren. Nur 18 Prozent glauben, dass sich gesellschaftliche Veränderungen frühestens in zehn Jahren zeigen werden und gerade einmal ein Prozent meint, das wird nie der Fall sein.

Die Deutschen stehen der Umfrage zufolge dem Einsatz von KI in einer Vielzahl von Lebensbereichen offen gegenüber: So wünschen sich acht von zehn (79 Prozent), dass KI für die Cybersicherheit genutzt wird, etwa mit einer automatisieren Bedrohungserkennung. Drei Viertel (75 Prozent) sprechen sich für den KI-Einsatz in der Verwaltung aus und ebenso viele wollen KI im Verkehr nutzen, also zum Beispiel mit intelligenten Ampelanlagen oder autonomen Fahrzeugen. 70 Prozent wünschen sich KI im Gesundheitswesen, etwa zur Unterstützung bei Diagnosen oder bei der Entwicklung von Medikamenten.

Zwei Drittel (66 Prozent) wollen, dass KI im Bereich Umwelt und Nachhaltigkeit genutzt wird, zum Beispiel zur Verbesserung der Energieeffizienz. Jeweils sechs von zehn wollen einen KI-Einsatz im Bildungswesen (61 Prozent), etwa für personalisierte Lernplattformen oder die automatisierte Bewertung von Tests, zur Unterstützung der Polizei (60 Prozent), zum Beispiel bei intelligenter Videoüberwachung oder zur Identifikation von Orten mit hoher Kriminalitätswahrscheinlichkeit.

Im Online-Handel wollen 56 Prozent der Menschen KI sehen, etwa bei Chatbots im Kundenservice. Rund die Hälfte (jeweils 52 Prozent) spricht sich für einen KI-Einsatz bei Banken, etwa zur Betrugserkennung oder der automatisieren Anlageempfehlung, sowie in der Justiz, zum Beispiel zur automatisierten Auswertung von Prozessunterlagen aus.

Keine Mehrheit findet die Verwendung von KI im Sport (44 Prozent), etwa für automatisierte Schiedsrichterentscheidungen, im Militär (43 Prozent), zum Beispiel für autonome Drohnen, und in der Politik (39 Prozent), etwa um die Auswirkung von Gesetzen vorherzusagen. Die geringste Zustimmung gibt es mit 33 Prozent zum KI-Einsatz in Kunst und Kultur, also zum Beispiel für durch KI generierte Literatur, Musik oder Bilder.

Für die Erhebung wurden 1.004 Personen ab 16 Jahren in Deutschland telefonisch befragt.

Foto: Junge Leute mit Smartphones (Archiv) [dts]

 

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