Der Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung, Michael Link (FDP), hat dazu aufgerufen, sich auf eine mögliche zweite Amtszeit von Donald Trump einzustellen. Zwar sei es trotz der „wenig überraschenden“ Vorwahlergebnisse in Iowa noch zu früh, um Prognosen für die Wahlen im November abzugeben. „Eine Wiederwahl von Donald Trump ist keineswegs ausgemachte Sache, aber wir müssen uns auf alle möglichen Szenarien vorbereiten und die radikalen Ankündigungen Trumps ernst nehmen“, sagte Link dem „Handelsblatt“ (Mittwochausgabe).
„Wir brauchen ein starkes Beziehungsnetzwerk im US-Kongress und in den Bundesstaaten, das im Falle einer Rückkehr Trumps als transatlantisches Sicherheitsnetz mobilisiert werden kann, wenn aus dem Weißen Haus für die transatlantischen Beziehungen schädliche Initiativen kommen“, erklärte Link. Auch ein wiedergewählter Präsident Trump könne sich nicht dauerhaft gegen den Willen der Gouverneure und des US-Kongresses durchsetzen, so der FDP-Politiker.
Christoph Heusgen, Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, forderte Europa zugleich auf, mehr sicherheitspolitische Verantwortung zu übernehmen. „Das Wahlergebnis in Iowa zeigt, dass Donald Trump als Präsidentschaftskandidat der Republikaner wahrscheinlich wird“, sagte Heusgen dem „Handelsblatt“ (Mittwochausgabe). „Europa muss sich vor diesem Hintergrund dringend sicherheitspolitisch eigenständiger aufstellen.“
Foto: Michael Georg Link (Archiv) [dts]