Flixtrain-Chef André Schwämmlein hat vom Infrastrukturprogramm für die Schiene, das Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) gemeinsam mit der Deutschen Bahn im September vorgestellt hat, einen Fokus auf die Kapazität des Schienennetzes gefordert. „Mehr und verlässlichere Kapazität und schnellere Trassen“, sagte Schwämmlein dem Nachrichtenportal „Watson“ am Mittwoch zu seinen Prioritäten.
„Dass die Schiene kaputtgespart worden sei, stimmt übrigens nicht“, sagte er. Am Geld mangele es nicht. Es fließe viel Geld in die Schiene. „Wenn in zehn Jahren nicht mehr Verkehr auf der Schiene ist, hat es nicht am Geld gelegen. Sondern an demjenigen, der es ausgegeben und nicht gut investiert hat.“ Anfang vergangenen Jahres hatte sich Schwämmlein dafür ausgesprochen, dass Flixbus auch ein Teil des Deutschland-Tickets werden sollte. Dazu befände er sich immer noch im Austausch mit dem Verkehrsministerium. Zugleich sagte er, das Geld „wäre anders sicher besser investiert“, wie beispielsweise in Infrastruktur, so Schwämmlein.
„Den Staat koste ich damit sehr viel mehr, als ich ihm einbringe. Der Steuerzahler hat damit keinen guten Deal gemacht. Aber wir könnten es besser machen, wenn Fernbusse auch ein Teil davon würden.“ Mit der Deutschen Bahn wolle Flixtrain nicht konkurrieren.
„Unser Produkt ist ja ein anderes.“ Schwämmlein sehe es nicht als Problem, dass ein Geschäftsmann beispielsweise unter der Woche in der ersten Klasse mit der Deutschen Bahn reist und am Wochenende mit Freunden dann Flixtrain nimmt. „Wir wollen eine Alternative im Fernverkehr stellen. Dabei brauchen wir keinen zweiten ICE in Grün, wir müssen uns inhaltlich unterscheiden“, so der Geschäftsführer.
Um das zu erreichen, wolle Flixtrain weiterhin preislich attraktiver als die Deutsche Bahn sein und dabei das weglassen, was nicht alle bräuchten, wie etwa ein Bord-Bistro oder Erste-Klasse-Wagen. „Dafür muss aber bei uns niemand im Gang stehen, weil alle garantiert einen Sitzplatz haben“, fügte Schwämmlein an.
Foto: Flixtrain (Archiv) [dts]