Der vom Bundestag beauftragte Bürgerrat „Ernährung im Wandel“ hat seine Vorschläge zur Reform der Ernährungspolitik vorgelegt. Als Empfehlung mit der höchsten Priorisierung schlägt das aus gelosten Bürgern zusammengesetzte Gremium kostenfreies Mittagessen für alle Kinder als „Schlüssel für Bildungschancen und Gesundheit“ vor, wie am Sonntag mitgeteilt wurde.
Die weiteren Vorschläge umfassen unter anderem ein verpflichtendes staatliches Label, die Weitergabe von genießbaren Lebensmitteln durch den Lebensmitteleinzelhandel, einen „neuen Steuerkurs“ für Lebensmittel, eine Verbrauchsabgabe zur Förderung des Tierwohls, eine Altersgrenze für Energydrinks sowie mehr Personal für Lebensmittelkontrollen.
Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) begrüßte die Vorschläge: „Im Bürgerrat `Ernährung im Wandel` wurde Demokratie gelebt, in einem Klima von Offenheit, Neugier und Mut zum sachlichen Austausch“, sagte sie am Sonntag. Das Gremium habe „wichtige Impulse“ für die parlamentarische Arbeit gegeben. „Sehr konkrete Empfehlungen wie ein kostenfreies Mittagessen für alle Kinder oder eine Altersgrenze für Energydrinks sind nun auf dem Tisch, mit denen wir uns jetzt als Abgeordnete auseinandersetzen werden.“
Die 160 Mitglieder des Bürgerrats wurden ausgelost und tagten seit September 2023 an drei Präsenzwochenenden und sechs Online-Sitzungen. Ein wissenschaftlicher Beirat, für den alle Fraktionen des Bundestags Experten benannt hatten, sollte den Bürgerrat bei seiner Arbeit unterstützen. Eine wissenschaftliche Evaluation des ersten vom Bundestag beauftragten Bürgerrats soll Ende Februar 2024 veröffentlicht werden.
Foto: Kunde in einer Mensa (Archiv) [dts]