Die Bundeswehr will künftig offenbar auf eine Reihe von neuen Personalgewinnungsmaßnahmen setzen, um weiterhin das Ziel zu erreichen, bis 2030 auf 203.000 Soldaten zu wachsen. Das geht aus einem als vertraulich eingestuften Bericht der Taskforce Personal im Verteidigungsministerium hervor, über den das Portal „Business Insider“ berichtet.
Der Bericht enthält demnach allerdings weder die Zielzahl von 203.000 Soldaten noch messbare Ziele für einzelne vorgeschlagene Maßnahmen. Stattdessen werden eher allgemeine Vorschläge unter Kapiteln wie „Interesse erhöhen“, „Chancen nutzen“ oder „Erfolgreich starten“ aufgeführt.
Insgesamt soll die Bundeswehr „Anreize stärken“, um im „Wettbewerb um Talente“ konkurrenzfähiger zu werden. Unter diesen finden sich auch Forderungen, die Bundeswehr sichtbarer zu machen, indem Soldaten mehr als bisher ermöglicht wird, „die Bundeswehr auch in den sozialen Medien realitätsnah zu zeigen“.
Darüber hinaus teilt der Bericht die von der Taskforce vorgeschlagenen Maßnahmen in Sofortmaßnahmen für dieses Jahr sowie längerfristige Veränderungen ein: Zu den Sofortmaßnahmen zählen unter anderem die Möglichkeit eines monatlichen Dienstantritts ab April 2024, Mitarbeiterprämien und mehr Einstellungen in bestimmten Bereichen.
Noch vager als die Sofortmaßnahmen sind die Vorschläge für „perspektivische Gestaltungs- und Handlungsräume“: Meist handelt es sich hier um Maßnahmen, die zunächst erheblicher politischer Prüfungen bis hin zu Gesetzgebungsverfahren bedürften. Dazu zählen unter anderem: Die Möglichkeit für die Bundeswehr, einfacher in Schulen für sich als Arbeitgeber zu werben, die Einführung einer neuen Art von Wehrdienst nach Vorbild von Ländern wie Schweden, Norwegen oder Frankreich oder die Möglichkeit, auch in Deutschland lebende Ausländer ohne deutschen Pass bei der Bundeswehr einzustellen.
Foto: Bundeswehr-Soldat (Archiv) [dts]