Wissler kritisiert Rentnervorstoß der Senioren-Union

Linken-Chefin Janine Wissler und Vize Ates Gürpinar haben die Forderungen der Senioren-Union der CDU, Arbeitsentgelt für Rentner komplett steuerfrei zu stellen, scharf kritisiert. „Aktivrente läuft ja darauf hinaus, dass arme Rentner praktisch bis zum Tod arbeiten sollen, statt dass man ihnen eine ausreichende Rente zahlt“, sagte Wissler Ippen Media.

„Das Problem sind nicht die, die gewissermaßen als Hobby weiterarbeiten, weil sie ihren Job gerne machen, sondern die, die es müssen.“ Im Alter müsse man auch nach 40 Jahren „schuften, den Lebensabend genießen können, statt weiterarbeiten zu müssen, weil die Rente nicht reicht. Dafür brauchen wir keine Aktivrente, dafür brauchen wir eine solidarische Mindestrente über der Armutsgrenze“, so Wissler weiter. Der Vorsitzende der Senioren-Union der CDU, Fred-Holger Ludwig, hatte vorgeschlagen, das Arbeitsentgelt für Rentner komplett steuerfrei zu stellen. Er sagte, jeder, der in Rente gehe, habe sich nach all den Jahrzehnten des Einzahlens in die Kassen seinen Ruhestand redlich verdient, es gebe in Deutschland jedoch viele Senioren, die auch nach dem Eintritt in die Rente weiterarbeiten und etwas leisten wollten. Außerdem kritisierte er, dass Rentner durch die Pflicht, eine Steuererklärung abzugeben, abgeschreckt würden. Vor diesem Hintergrund sei es zu begrüßen, dass die CDU in ihr neues Grundsatzprogramm das Thema „Aktivrente“ aufgenommen habe. Das Konzept sieht vor, dass, wer das gesetzliche Rentenalter erreicht und dann freiwillig weiterarbeiten will, sein Gehalt bis zu einem bestimmten Betrag steuerfrei bekommen soll. Auch der stellvertretende Parteivorsitzende der Linken, Ates Gürpinar, kritisiert den Vorstoß: „Ich weiß nicht, ob Herr Dr. med. Fred-Holger Ludwig schon einmal als abhängig Beschäftigter gearbeitet hat, aber viele Menschen, die nicht neben ihrem Job an der Supermarktkasse noch ein Haus vermieten oder ein Aktiendepot managen, machen gar keine Steuererklärung. Die Steuern werden vom Arbeitgeber abgeführt, und die Einreichung von Belegen beim Amt, um ein paar Euro zurückzubekommen, ist freiwillig.“

Foto: Janine Wissler (Archiv) [dts]

 

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