Angesichts des steigenden CO2-Preises im neuen Jahr hat die Wirtschaftsweise Veronika Grimm eine Einführung des geplanten Klimageldes noch vor der nächsten Bundestagswahl gefordert. „Das Klimageld hätte von vorne herein – vor dem Anstieg der CO2-Bepreisung – etabliert werden sollen“, sagte Grimm der „Rheinischen Post“ (Samstagausgaben).
„Dann wäre glasklar, dass die zunehmende CO2-Bepreisung keine Steuererhöhung, sondern einfach ein Lenkungsinstrument ist. Die Bundesregierung sollte ihr Versprechen unbedingt einhalten, auch wenn das Klimageld nun deutlich nach der CO2-Bepreisung eingeführt wird“, so die Ökonomin. Sie rechnete vor, dass eine vierköpfige Familie bei einem CO2-Preis von 45 Euro mehr als 650 Euro pro Jahr zurückbekommen würde, bei einem CO2-Preis von 55 Euro seien es schon mehr als 800 Euro pro Jahr. „Das Klimageld hat eine sehr positive umverteilende Wirkung – zum einen von den hohen zu den niedrigen Einkommen, zum anderen von denjenigen mit hohem hin zu denjenigen mit niedrigem CO2-Fußabdruck“, sagte Grimm. Das sei genau die erwünschte Lenkungswirkung: sozialer Ausgleich einerseits und Wertschätzung eines emissionsarmen Verhaltens andererseits. „Die Bundesregierung sollte unbedingt vor der nächsten Bundestagswahl aktiv werden. Idealerweise sollte man die Einnahmen aus der CO2-Bepreisung ansparen und dann noch vor der Bundestagswahl an die Menschen ausschütten. Das würde der Regierung sogar im Wahlkampf nützen“, so die Ökonomin.
Foto: Veronika Grimm (Archiv) [dts]