In Deutschland ist die Spendenbereitschaft zuletzt deutlich zurückgegangen. Von Januar bis September 2023 spendeten die Deutschen rund 3,2 Milliarden Euro, wie aus der Jahresbilanz des Deutschen Spendenrates hervorgeht, die am Montag veröffentlicht wurde.
Das sind rund 600 Millionen Euro weniger als im Vorjahr. Die diesjährigen Einnahmen entsprechen laut Spendenrat in etwa denen der Spendenjahre 2017 bis 2019. Die Einnahmen der Rekordjahre gingen dem Verein zufolge vor allem in der Not- und Katastrophenhilfe zurück, die in den beiden Vorjahren starke Zugewinne verzeichnen konnte. Dieser Effekt lässt sich häufiger nach „Katastrophenjahren“ beobachten. Die Prognose für das Gesamtjahr sieht ein Spendenvolumen von rund fünf Milliarden Euro. Laut Jahresbilanz haben rund 14 Millionen Menschen im Zeitraum Januar bis September 2023 Geld an gemeinnützige Organisationen oder Kirchen gespendet, womit die Spenderzahl im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um zwei Millionen zurückging. Der prozentuale Anteil der Spender an der Bevölkerung sank ebenfalls um 2,8 Prozentpunkte auf insgesamt 21,3 Prozent. Während in den Jahren 2006 und 2007 noch jeder dritte Deutsche spendete, dürfte es in diesem Jahr gerade jeder Fünfte gewesen sein.
Foto: Hilfsgüter für Flüchtlinge aus der Ukraine in Deutschland (Archiv) [dts]