Die Importpreise sind im November 2023 weiter zurückgegangen. Sie waren um 9,0 Prozent niedriger als im November 2022, teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag mit.
Im Oktober 2023 hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat bei -13,0 Prozent und im September 2023 bei -14,3 Prozent gelegen. Ausschlaggebend für die starken Rückgänge ist weiterhin vor allem ein Basiseffekt durch die hohen Preissteigerungen im Vorjahr. Gegenüber dem Vormonat Oktober 2023 fielen die Importpreise im November 2023 geringfügig um 0,1 Prozent. Die Exportpreise sind im November 2023 im Vorjahresvergleich um 2,2 Prozent gesunken. Im Vormonatsvergleich wurden Exporte 0,2 Prozent billiger. Energieeinfuhren waren im November 2023 um 31,7 Prozent billiger als im November 2022, aber 1,4 Prozent teurer als im Oktober 2023. Den größten Einfluss auf die Jahresveränderungsrate für Energie hatte Erdgas. Die Preise lagen hier im November 2023 um 47,0 Prozent unter denen von November 2022. Gegenüber Oktober 2023 stiegen die Erdgaspreise aber deutlich um 16,2 Prozent. Erheblich günstiger als im Vorjahresmonat waren auch alle anderen importierten Energieträger: Die Preise für Steinkohle sanken um 31,6 Prozent, für elektrischen Strom um 47,3 Prozent, für Mineralölerzeugnisse um 17,0 Prozent und für Erdöl um 13,4 Prozent. Gegenüber dem Vormonat stiegen neben den Erdgaspreisen auch die Preise für elektrischen Strom (+4,0 Prozent) und Steinkohle (+0,4 Prozent). Dagegen verbilligten sich Erdöl (-6,7 Prozent) und Mineralölerzeugnisse (-6,5 Prozent). Ohne Berücksichtigung der Energiepreise waren die Importpreise im November 2023 um 2,9 Prozent niedriger als im November 2022. Gegenüber Oktober 2023 fielen sie um 0,3 Prozent. Lässt man nur Erdöl und Mineralölerzeugnisse außer Betracht, lag der Importpreisindex um 8,4 Prozent unter dem Stand des Vorjahres (+0,6 Prozent gegenüber Oktober 2023). Die Preise für importierte Vorleistungsgüter lagen im November 2023 um 8,0 Prozent unter denen des Vorjahresmonats. Gegenüber dem Vormonat Oktober 2023 fielen sie um 0,5 Prozent. Im Vergleich zum November 2022 verbilligten sich unter anderem Düngemittel und Stickstoffverbindungen (-44,0 Prozent), Aluminium in Rohform und Aluminiumlegierungen (-20,3 Prozent), Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen (-16,5 Prozent), Papier und Pappe (-16,5 Prozent) sowie Kunststoffe in Primärformen (-15,7 Prozent). Dagegen verteuerten sich insbesondere Stärke und Stärkeerzeugnisse (+23,0 Prozent).
Die Preise für importierte Gebrauchsgüter lagen im Durchschnitt 0,4 Prozent unter denen des Vorjahres. Gegenüber Oktober 2023 fielen sie um 0,5 Prozent. Importierte Verbrauchsgüter waren 0,2 Prozent billiger als im Vorjahr (-0,2 Prozent gegenüber Oktober 2023). Deutlich unter den Preisen des Vorjahres lagen die Preise für Milch und Milcherzeugnisse (-12,9 Prozent), für Geflügelfleisch (-11,0 Prozent) und für pflanzliche und tierische Öle und Fette (-8,5 Prozent).
Dagegen waren Schweinefleisch mit +14,5 Prozent, Getränke mit +6,4 Prozent sowie Obst- und Gemüseerzeugnisse mit +4,7 Prozent binnen Jahresfrist teurer. Höher als im Vorjahr waren mit einem Plus von 1,7 Prozent die Preise für Investitionsgüter. Gegenüber Oktober 2023 sanken sie um 0,2 Prozent. Importierte landwirtschaftliche Güter waren 1,2 Prozent teurer als im November 2022 (+0,5 Prozent gegenüber Oktober 2023).
Teurer als im Vorjahresmonat waren insbesondere Kakaobohnen (+56,9 Prozent) und lebende Schweine (+28,5 Prozent). Zu deutlich niedrigeren Preisen importiert wurden dagegen Weizen (-31,1 Prozent) und Rohkaffee (-5,3 Prozent). Der Index der Exportpreise lag im November 2023 um 2,2 Prozent unter dem Stand von November 2022. Im Oktober 2023 hatte die Jahresveränderungsrate bei -2,4 Prozent gelegen, im September 2023 bei -4,1 Prozent. Gegenüber dem Vormonat Oktober 2023 fielen die Exportpreise um 0,2 Prozent. Die Preise für Energieexporte waren im November 2023 um 33,5 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor (-2,3 Prozent gegenüber Oktober 2023). Wie bei den Importpreisen lag der Rückgang gegenüber dem Vorjahr insbesondere in den um 46,8 Prozent gesunkenen Erdgaspreisen begründet. Gegenüber dem Vormonat wurde Erdgas teurer exportiert (+1,7 Prozent). Weniger als vor einem Jahr kosteten nach wie vor auch Mineralölerzeugnisse (-14,9 Prozent).
Deren Preise fielen auch gegenüber dem Vormonat (-6,1 Prozent gegenüber Oktober 2023). Die Preise für den Export landwirtschaftlicher Güter waren 11,6 Prozent niedriger als im Vorjahr (-0,5 Prozent gegenüber Oktober 2023). Exportierte Vorleistungsgüter verbilligten sich gegenüber November 2022 um 4,7 Prozent (-0,3 Prozent gegenüber Oktober 2023). Dagegen wurden Investitionsgüter zu 2,9 Prozent höheren Preisen als im Vorjahr exportiert. Auch die Preise für exportierte Konsumgüter lagen über denen des Vorjahres (+1,4 Prozent), so das Bundesamt.
Foto: Container (Archiv) [dts]